Der Begriff „Deutsche“ kommt in der Erklärung von Familienministerin Katarina Barley nur in einem einzigen Zusammenhang vor – als „Neue Deutsche“. Jene, die schon länger oder gar immer hier leben, scheinen für die SPD-Politikerin keine feste Größe mehr zu sein.
Barley macht aus ihren Zukunftsplänen kein Geheimnis. Im Gegenteil, sie hat sie über die sozialen Medien und per Pressemitteilung breit gestreut. Ein „Neues Wir“ lautet ihr Ziel, die „postmigrantische Gesellschaft“. Integration sei keine reine Bringschuld der Einwanderer, auch diejenigen müßten sich bewegen, die Deutschland schon seit Generationen ihre Heimat nennen.
Die Migrantenorganisationen, auf deren Treiben Barley die Erklärung unterzeichnet hat, gehen noch einen Schritt weiter. Sie fordern, das Bekenntnis „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein vielfältiges Einwanderungsland“ im Grundgesetz zu verankern.
Auf dem Weg in die realexistierende Einwanderungsgesellschaft
Im neuen Deutschland Barleys soll es künftig keine Unterscheidung mehr geben zwischen Einwanderern und Deutschen, sondern nur noch ein großes gemeinsames „Wir“. Getreu dem Motto von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): „Das Volk ist jeder, der in diesem Land lebt.“
Barleys Parteifreundin Aydan Özoguz verstieg sich kürzlich zu der These, es gebe keine spezifische deutsche Kultur und begründete dies mit der Vergangenheit. Historisch hätten neben regionale Kulturen, auch Einwanderung und Vielfalt die Geschichte Deutschlands geprägt.
Barley setzt nun alles daran, daß dies auch für die Zukunft gilt. Alles einsteigen, nächster Halt: Vielfaltsrepublik Deutschland. Die Weichen auf dem Weg in die realexistierende Einwanderungsgesellschaft sind Dank Masseneinwanderung, großzügiger Paßvergabe und doppelter Staatsbürgerschaft bereits gestellt. Die Lokführerin im Familienministerium kann Volldampf geben.