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Aufgeschnappt: Mahnmal-Schwulitäten

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Mahnmal
Mahnmal
Ein sich küssendes schwules Paar auf einem Videomonitor am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen Foto: picture alliance/dpa
Aufgeschnappt
 

Mahnmal-Schwulitäten

Am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin läuft ein Film in Dauerschleife, der sich küssende schwule Pärchen zeigt. Doch nun stellte sich heraus: Einer der Darsteller, der Däne Jim Lyngvild, soll mit „nationalistischen und homophoben Ansichten“ Schlagzeilen gemacht haben.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Als bekannt wurde, daß der Designer Jim Lyngvild mit „nationalistischen und homophoben Ansichten Schlagzeilen macht“, wie das Berliner Homo-Magazin Siegessäule (2/17) vermeldete, war rasch „Schluß mit Kuß“. Denn der kurzhaarige Däne war seit 2008 einer der Hauptdarsteller in der Installation am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.

Dort im Berliner Tiergarten liefen seitdem ständig Filmsequenzen der Performer Elmgreen & Dragset mit sich küssenden Schwulen. Doch das schockierte Künstlerduo („Wir sind traurig und bestürzt, daß eine solche Situation entstehen konnte“) distanzierte sich genauso schnell wie der ebenso entsetzte Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD). Letzterer verbannte Lyngvild, der erst jüngst wieder gegen islamische Einwanderung nach Dänemark wetterte, umgehend aus dem grauen Betonklotzkino.

LSVD-Sprecher Günter Dworek sieht nun den Bund in der Pflicht, einen Ersatzfilm zu finanzieren. „Jetzt, wo einer der beiden Filme nicht mehr gezeigt werden kann, schreit die aktuelle Situation förmlich danach“, klagt Dworek. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat bereits Fördermittel avisiert, bald soll ein Kuratorium unter Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) den Geldfluß absegnen.

JF 10/17

Ein sich küssendes schwules Paar auf einem Videomonitor am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen Foto: picture alliance/dpa
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