Erschütternder Bericht. Mein Vater (Jg 1922, Kriegsteilnehmer von Ende 1941 bis Ende 44 an Ost- und Westfront, dann britische Gefangenschaft bis 46) hatte es bei weitem nicht so schlimm, obwohl auch er unterwegs nach Stalingrad. Aber durch den Hufschlag eines Pferdes mit nachfolgender Zellgewebs-Entzündung seines Beines wurde er am weiteren Vormarsch gehindert. Wieder und wieder frage ich mich: Warum um alles in der Welt mussten wir in diese brisante Frontstellung gegen die Rote Armee geraten? Wurde das grausame Eskalations-Potential nicht einkalkuliert, das damit automatisch verbunden war? Hatte man deutscherseits keinen Respekt vor den grausamen Methoden, die die östliche Mächte seit Jahrhunderten praktizieren, angefangen von Dschingis Khan bis zu Josef Stalin? Meine Vermutung: Unsere Ostfront im ersten Weltkrieg war in der Wahrnehmung der Zwischenkriegszeit nicht so ganz so schrecklich, im Gegenteil, sogar erfolgreich, siehe Brest-Litowsk mit nachfolgender Besetzung der Ukraine. Hat man 1941 den Fanatisierungsschub nicht einkalkuliert, den der Bolschewismus der slawisch-urwüchsigen Kampfkraft zusätzlich eingetrichtert hat? Zur angeborenen Wildheit kam ideologische Schärfe.