Die Diskussion war absehbar. Nach dem furiosen Erfolg der Freien Wähler in Bayern drängt sich immer stärker die Frage auf, ob sie auch zur Bundestagswahl 2009 antreten werden. Die Euphorie ist groß. Doch nicht alle FW-Verbände sind schon so gut organisiert wie der bayerische. In Hamburg und Berlin sind die Freien Wähler bisher gar nicht vertreten. Und die Geburt des Landesverbands in Schleswig-Holstein gestaltete sich schwierig. Noch sind zu viele inhaltliche Fragen zu klären, zu viele weiße Flecken auf der FW-Deutschlandkarte vorhanden. Die FW sind gut beraten, auf ihre erfahrenen Kommunalpolitiker wie Armin Grein (Bayern), Heinz Kälberer (Baden-Württemberg) oder Hubert Aiwanger (Bayern) zu hören, die vor Schnellschüssen warnen. Sie wissen: Ein gut geplanter und durchdachter Wahlkampf läßt sich bis 2009 kaum umsetzen. Recht haben sie. Auch wenn der Durst des Volkes nach einer Alternative zu machtbesoffenen Partei-Apparatschiks groß ist: Die Freien Wähler müssen erst wachsen und in weitere Landtage einziehen. Gelingt ihnen zudem die Vernetzung der zahlreichen Wählergemeinschaften im Bundesgebiet, könnte ein schlafender Riese erwachen, den die etablierten Parteien schon jetzt am liebsten wieder in der kommunalpolitischen Versenkung verschwunden sehen möchten.
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