Beck hat gesprochen – und die wichtigste Frage bleibt weiter offen: Wie hälst Du’s mit den Linken? Was der SPD-Vorsitzende nach seiner Rückkehr vom Krankenbett in Berlin mitteilte, warf mehr Fragen auf, als Beck beantwortete. Er führe die Partei, versicherte er. Doch eine klare Antwort auf die Frage „wohin“ blieb er schuldig. Im Gegenteil: Was er sagte, läuft darauf hinaus, daß nicht er und die Bundespartei über ein Zusammengehen mit den Linken bestimmen wird, sondern die Landesverbände. Die Entscheidung in Hessen bleibt also bei Andrea Ypsilanti und ihrem Landesvorstand. Und da bis zur Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres noch Landtagswahlen in Bayern, in Thüringen, an der Saar, in Sachsen und in Brandenburg anstehen, könnte es spannend werden; vor allem dann, wenn die Wahlergebnisse die Parteien vor ähnlich schwerwiegende Entscheidungen stellen sollten wie in Hessen. Wie er seinen Führungsanspruch mit der Delegierung der Entscheidungen an die Landesverbände der SPD vereinbaren will, bleibt Becks Geheimnis. Beck spielt auf Zeit. Als nächstes soll eine „Funktionärskonferenz“ am 31. Mai über das Thema befinden. All das spricht dafür, daß sich die SPD bis auf weiteres mit sich selbst beschäftigen wird – zur klammheimlichen Freude der anderen.
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