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Drogen-Eldorado

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Daß in Afghanistan bisher keine deutschen Soldaten ums Leben gekommen sind, muß als Zufall bezeichnet werden. Die kritische Lage dort spitzt sich vor den anstehenden Parlamentswahlen am 18. September weiter zu. Zuletzt gab es mehrere Attentatsversuche, die knapp scheiterten. Das hat auch Bundesverteidigungsminister Peter Struck erkannt, der die Lage bei einem Kurzbesuch als „bedrohlich“ bezeichnete und von „weiteren Anschlägen“ ausgeht. Der SPD-Politiker ist sich aber sicher, daß er das „verantworten“ kann. Konsequenterweise weist er Abzugspläne weit von sich; man will den „Drogenbaronen“ und der „Taliban“ nämlich nicht das Feld überlassen. Der Berliner Minister erwägt deshalb sogar die zusätzliche Entsendung von vier bis sechs Maschinen des Aufklärungsgeschwaders 51 an den Hindukusch. Warum der Vielvölkerstaat Afghanistan nach seiner „Befreiung“ von der Taliban zu einem Eldorado für Drogenbarone werden konnte, die jetzt mit als Vorwand dafür dienen, deutsche Soldaten auf unabsehbare Zeit im Land zu halten, darüber verliert Struck freilich kein Wort. Sage und schreibe 87 Prozent des weltweit produzierten Rohopiums stammen inzwischen angeblich aus dem Land am Hindukusch. Dies alles geschieht unter den Augen der internationalen Friedenstruppe Isaf. Den Vorwurf der „Untätigkeit“ weist Struck mit Vehemenz zurück. Wie anders aber soll das Verhalten der ISAF, die durch ihre Passivität mit dazu beiträgt, das Elend der Süchtigen weltweit zu potenzieren, bezeichnet werden?

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