Warum führen im Westen geborene Muslime einen Vernichtungskrieg gegen die Demokratie, das Christentum, die Aufklärung und deren Errungenschaften? Es gibt darauf keine allseits passende Antwort. Bei den einen ist es die Flucht aus der privaten Sinnkrise, dem Zwiespalt zwischen Herkunfts- und Aufnahmegesellschaft. Bei anderen ist es gekränkte Eitelkeit, tatsächliche oder eingebildete Ausgrenzung, Ruhmsucht, Menschenhaß, Sadismus. Aber selbst dort, wo die Psychologen Motive aufklären, bleibt ein unklarer Rest. Die Ansicht des Mörders von Theo van Gogh, die Europäer könnten die Islam-Terroristen nicht verstehen, hat manches für sich. Aber müssen wir unsere Feinde in allem verstehen, alle Verrückten heilen, alles den Terror möglicherweise begünstigende Unrecht beseitigen, um dann erst zu kämpfen? Solange der Vorrang der Einheimischen und die unbedingte Geltung der Freiheitsrechte anerkannt wird, ist Platz für viele Menschen und Glaubensrichtungen in diesem Land – nur nicht für die, die es zerstören wollen. Wir sollten unseren Feinden vergeben und versuchen, auch die Haßprediger zu lieben, während sie zum Schweigen gebracht werden. Die Gefährder ungefährlich zu machen durch ihre sofortige Abschiebung – entweder in die Heimat der Vorfahren oder in die von Otto Schily vorgeschlagenen Auffanglager in Nordafrika – hilft uns, hilft den potentiellen Anschlagsopfern und hilft denen, die wir daran hindern, Blutschuld auf sich zu laden. Rolf Stolz ist Mitbegründer der Grünen.