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als unabhängiger Kandidat? Fellizitas Küble

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Seit Jahrzehnten hoffen Patrioten und Konservative auf eine Mitte-Rechts-Partei, die leider – im Gegensatz zu Österreich – nie erfolgreich zustande kam. Für das christlich konservative oder das rechtsliberale Spektrum bleibt daher nach wie vor nur eins: „Augen zu – CDU!“ Die C-Parteien verlassen sich darauf, daß das bürgerliche Lager sowieso das „kleinere Übel“ wählt, um Rot-Grün zu verhindern. Daher erlauben sie sich gegenüber Konservativen ständig neue Frechheiten. Das verärgert die demokratischen Rechten, die jedoch in der „strategischen Klemme“ sitzen, weil es zu den Unionsparteien keine vernünftige Wahl-Alternative gibt. Dieses Dilemma muß aufgebrochen werden, indem Konservative „wenigstens“ eine bekannte und glaubwürdige Symbolfigur als politisches Sprachrohr vorweisen können, wenn es schon nicht klappt mit einer wünschenswerten Mitte-Rechts-Partei. Es gibt viele Argumente, die dafür sprechen, daß Martin Hohmann als Unabhängiger zur Bundestagswahl antritt, doch diese seit Jahrzehnten anhaltende „Gesamtkonstellation“ ist der strategische Hauptgrund – und Hohmann eignet sich optimal als „Symbolfigur“ des Mitte-Rechts-Spektrums, denn er vereint in seiner Person alle wichtigen Strömungen: Er vertritt sowohl christliche wie konservative, nationale wie marktwirtschaftliche Positionen. Außerdem ist dieser Parlamentarier für seinen Mut gewissermaßen „berühmt-berüchtigt“; er ist das Opfer der größten Medien-Schlammschlacht in unserer neuen Geschichte. Trotzdem hat er sich nicht unterkriegen lassen, sondern weiter Flagge gezeigt – Hohmann sollte sich auch nicht kaltstellen lassen, sondern „der Welt und den Dörfern“ zeigen, daß Konservative eben nicht nur denken und reden, sondern auch kämpfen können. Denn wer nicht kämpft, hat schon verloren. Fellizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Jugendverlag und das Christoferuswerk in Münster. Eine Einzelkandidatur Martin Hohmanns für den Bundestag wäre ein Signal zur Politik außerhalb von CDU/CSU und FDP, vor allem beim Erfolg. Einzelne Erfolge haben aber das Scheitern bürgerlicher Parteineugründungen bisher nie verhindert. Und hätte eine wertekonservative, demokratische Partei anhaltenden Erfolg, verließen viele Wertekonservative die Unionsparteien und die FDP. Diese rückten so noch mehr nach „links“ und drängten die Wertekonservativen dann noch mehr in die Machtlosigkeit. Folgen wir daher lieber dem Ratschlag von Martin Hohmanns ehemaligem Bischof Johannes Dyba: Drohen wir (der Union) mit Parteieintritt! Schwindende Mitgliederzahlen und die Passivität vieler Mitglieder erhöhen jetzt unsere Einflußchancen dort. Man erinnere sich: Wie wenige Stimmen fehlten einst der Gruppe um Alexander von Stahl nur noch bis zum Sieg in der Berliner FDP? Alle Kenner des Evangelischen Arbeitskreises in CDU/CSU wissen, daß nur wenige tausend in Deutschland gut verteilte Evangelisch-Konservative dort oft Mehrheiten erreichen könnten, was mehrere Bundestagsmandate einbrächte. Und was wäre erst, wenn viele Wertekonservative von Splitterparteien zur Union oder FDP wechselten? Droht ihnen dort aber nicht der Ausschluß wie Hohmann, falls sie sich „linkem“ Meinungsdruck widersetzen? Martin Hohmann wurde letztendlich wegen Äußerungen ausgeschlossen, die auch sehr viele der Gegner seines Ausschlusses fragwürdig finden. Wertekonservative Äußerungen als solche werden aber in der CDU und FDP nur selten bestraft, in der CSU wohl nie. Zu guter Letzt: Viele wertekonservative Mitglieder verändern die Machtlage in den Parteien, bewirken für uns dort eben Einfluß statt Abdrängung an den Rand. Ulrich Motte ist Vorstandsmitglied des Evangelischen Arbeitskreises der Münchner CSU.

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