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Bundesverfassungsgericht: Reichinnek wirft der Union „rechtsextreme Hetzkampagne“ vor

Bundesverfassungsgericht: Reichinnek wirft der Union „rechtsextreme Hetzkampagne“ vor

Bundesverfassungsgericht: Reichinnek wirft der Union „rechtsextreme Hetzkampagne“ vor

Tritt nach der Wahl der neuen Verfassungsrichter gegen die Union: Linken-Chefin Heidi Reichinnek. Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Tritt nach der Wahl der neuen Verfassungsrichter gegen die Union: Linken-Chefin Heidi Reichinnek. Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Tritt nach der Wahl der neuen Verfassungsrichter gegen die Union: Linken-Chefin Heidi Reichinnek. Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Bundesverfassungsgericht
 

Reichinnek wirft der Union „rechtsextreme Hetzkampagne“ vor

Der Bundestag wählt drei neue Verfassungsrichter. CDU und SPD sprechen von Stabilität, doch die Linkspartei attackiert Jens Spahn und wirft der Union „Heuchelei“ vor.
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KARLSRUHE. Die Fraktionschefin der Linkspartei, Heidi Reichinnek, hat nach der Wahl von drei neuen Richtern für das Bundesverfassungsgericht (JF berichtete) scharfe Kritik an der Union geübt. Sie warf der CDU „ein erhebliches Maß an Heuchelei“ vor, weil sie sich „vehement geweigert“ habe, mit der Linkspartei über den Unionskandidaten Günter Spinner zu sprechen.

Die Union habe sich damit „billig auf ihren Unvereinbarkeitsbeschluss zurückgezogen“ und so die Suche nach demokratischen Mehrheiten unnötig erschwert.

Reichinnek erinnerte daran, daß CDU-geführte Landesregierungen in mehreren Bundesländern mit Unterstützung der Linkspartei Haushalte verabschieden. „In diesen Fällen finden selbstverständlich Verhandlungen mit unseren Landtagsfraktionen statt. Im Bundestag jedoch verweigert sich die Union – das zeigt, wie wenig sie bereit ist, für das höchste deutsche Gericht Verantwortung zu übernehmen.“

Reichinnek über Frauke Brosius-Gersdorf

Besonders hart ging Reichinnek mit Unionsfraktionschef Jens Spahn ins Gericht. Ihm warf sie vor, „eine Politisierung des Verfassungsgerichts vorangetrieben zu haben, wie wir sie noch nie erlebt haben“. Teile der Union hätten eine „rechtsextreme Hetzkampagne“ gegen die ursprünglich nominierte Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf „aktiv befeuert“. Damit habe die Union nach Ansicht der Linkspartei dem Ansehen des Gerichts schweren Schaden zugefügt.

Die Wahl der Richter war im zweiten Anlauf geglückt. Gewählt wurden die SPD-Kandidatinnen Ann-Katrin Kaufhold und Sigrid Emmenegger sowie der Unionskandidat Spinner. Alle drei erhielten mit deutlichem Abstand die nötige Zweidrittelmehrheit. Damit ist das Bundesverfassungsgericht wieder voll arbeitsfähig.

Jens Spahn erklärte nach der Abstimmung, die „Phase der Unsicherheit“ sei nun beendet. Das Parlament habe seine Handlungsfähigkeit bewiesen, die Koalition sei gestärkt. Zustimmung kam auch von SPD-Fraktionschef Matthias Miersch, CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU). Der Deutsche Richterbund sprach von einem „wichtigen Signal für die Stabilität und Funktionsfähigkeit unserer Verfassungsorgane“. (rr)

Tritt nach der Wahl der neuen Verfassungsrichter gegen die Union: Linken-Chefin Heidi Reichinnek. Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
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