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„Häßlicher Haß“: „Kein Platz für Israel“ – schockierender Antisemitismus in Österreich

„Häßlicher Haß“: „Kein Platz für Israel“ – schockierender Antisemitismus in Österreich

„Häßlicher Haß“: „Kein Platz für Israel“ – schockierender Antisemitismus in Österreich

Antisemitismus. n Österreich herrscht großer Wirbel um zwei mutmaßliche Vorfälle von Antisemitismus. Symbolbild: icture alliance / NurPhoto | Michael Nguyen
Antisemitismus. n Österreich herrscht großer Wirbel um zwei mutmaßliche Vorfälle von Antisemitismus. Symbolbild: icture alliance / NurPhoto | Michael Nguyen
In Österreich herrscht großer Wirbel um zwei mutmaßliche Vorfälle von Antisemitismus. Symbolbild: icture alliance / NurPhoto | Michael Nguyen
„Häßlicher Haß“
 

„Kein Platz für Israel“ – schockierender Antisemitismus in Österreich

Einem israelischen Ehepaar soll der Zugang zu einem Tiroler Campingplatz verweigert worden sein. Israelische Musiker flogen aus einer von Migranten betriebenen Pizzeria in Wien. Österreichs Politik reagiert scharf.
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EHRWALD/WIEN. Zwei mutmaßlich antisemitische Vorfälle sorgen in Österreich für Aufsehen und diplomatische Verstimmung. In Tirol soll ein israelisches Ehepaar auf einem Campingplatz abgewiesen worden sein, mit den Worten: „Kein Platz für Israel“. In Wien sollen israelische Musiker aus einer Pizzeria geflogen sein.

Sowohl der Wiener Pizzabäcker mit Migrationshintergrund, als auch der Campingplatzbetreiber bestreiten die Vorwürfe. Die Betroffenen Camper sollen sich schlicht nicht an die Anweisungen gehalten haben.

Laut ihren Schilderungen auf Facebook wollten die beiden Israelis ihren 25. Hochzeitstag in Europa verbringen. Auf einem Campingplatz in Österreich sei ihnen zunächst ein Platz zugewiesen worden. Als der Betreiber dann aber die Pässe aus Israel sah, soll die Stimmung gekippt sein. Mit den Worten „Kein Platz für Israel“ habe er das Paar verjagt. Gegenüber dem ORF Tirol bestreitet der Betreiber ein antisemitisches Motiv für den Platzverweis. Das Paar sei über eine gesperrte Wiese gefahren. Nationalität oder Religion spielten für ihn keine Rolle, betonte er. Für die JUNGE FREIHEIT war er telefonisch nicht erreichbar.

Antisemitismus auch in Wiener Pizzeria?

Der Vorfall löste heftige politische Reaktionen aus. Israels Botschafter David Roet sprach von „häßlichem Haß“ und forderte Konsequenzen. Auch Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) betonte: „Keine Toleranz gegenüber Antisemitismus.“ Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) erklärte: „Antisemitismus hat in unserem Land keinen Platz – nicht in Worten, nicht in Taten.“ Und SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler sprach von einer „historischen roten Linie“, die überschritten worden sei.

Zusätzliche Brisanz erhält der Fall aus Tirol durch Ereignisse, die sich nur wenige Stunden zuvor in der Bundeshauptstadt Wien zugetragen haben sollen. Der israelisch-amerikanische Musiker Amit Peled berichtete, er und zwei Kollegen seien aus einer Pizzeria im 15. Bezirk (56,1 Prozent Migrationsanteil) gewiesen worden, weil sie sich auf Hebräisch unterhielten. Auch das Lokal dementierte die Vorwürfe. Der Inhaber bestreitet, daß sich der Vorfall in seinem Betrieb ereignet habe, und will die Musiker sogar zu einem Essen eingeladen haben.

Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) forderte indes volle Aufklärung. Wer jüdische Gäste aus einem Lokal weise, stelle sich gegen die Grundwerte der Republik. Die Israelitische Kultusgemeinde Wien bestätigte der JF, mit den Betroffenen in Kontakt zu stehen. (rr)

In Österreich herrscht großer Wirbel um zwei mutmaßliche Vorfälle von Antisemitismus. Symbolbild: icture alliance / NurPhoto | Michael Nguyen
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