TEL AVIV. Nach Ansicht von EU-Botschafter Lars Faaborg-Andersen muß Israel im Anti-Terror-Kampf noch viel von den Europäern lernen. Bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv mahnte er, Israel habe Defizite bei „Erziehungs- und Deradikalisierungsmethoden“. Gleichzeitig lobte Faaborg-Andersen die militärischen und polizeilichen Anti-Terror-Maßnahmen des Landes.
Beim Anti-Terror-Kampf gebe es einen „signifikanten Sicherheitsaspekt, den Sie ohne Frage ansprechen. Aber es gibt auch noch andere Aspekte, die man berücksichtigen muß, wie Sozialhilfe und Bildung.“ Europa habe hier einen ganzheitlicheren Ansatz gewählt „und Israel kann definitiv von der europäischen Erfahrung lernen“.
Zum Ende seiner vierjährigen Amtszeit zog Faaborg-Andersen Bilanz: „Die Beziehungen sind nicht so, wie sie sein könnten“ und würden von den wenigsten Israelis verstanden. Dabei machten die Fragen, bei denen beide Parteien unterschiedlicher Meinung seien, gerade einmal 15 bis 20 Prozent aus. „Wir sind starke Unterstützer und Freunde Israels“, sagte der Botschafter. (tb)