STOCKHOLM. Die EU-Sympathien der Schweden haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. Laut einer Umfrage des Göteborger SOM-Instituts wollen derzeit nur neun Prozent den Euro als Zahlungsmittel einführen. Die Zahl der Personen, die der EU-Mitgliedschaft grundsätzlich positiv gegenüberstehen, sank von 53 Prozent im Jahr 2010 auf 42 Prozent, berichtet Radio Schweden.
Ursache für diesen Trend sei vor allem die wirtschaftliche Krise in der EU und die Sorge um die eigene finanzielle Situation. Der Politikwissenschaftler Sören Holmberg kritisierte, „ebenso wie die Bevölkerungen vieler anderer Länder ist die schwedische Bevölkerung ein wenig opportunistisch“, Momentan werde der EU und dem Euro die Schuld für die wirtschaftliche Schwäche angelastet.
In den vergangenen Jahren hatten sich die Wirtschaftsdaten für das skandinavische Land deutlich verschlechtert. So lag das Wirtschaftswachstum 2012 nur noch bei 0,8 Prozent. Derzeit arbeitet die Regierung in Stockholm an einem Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit. Die Einführung des Euro als Währung hatte die schwedische Bevölkerung 2003 in einer Volksabstimmung verhindert. (ho)