WOLGOGRAD. Die russische Stadt Wolgograd soll künftig an bestimmten Gedenktagen wieder den Namen Stalingrad tragen. Das hat das Stadtparlament der südwestrussischen Millionenmetropole nach einem Bericht des Radiosenders Stimme Rußlands am Donnerstag beschlossen. Sollte nicht noch ein Veto von Rußlands Präsident Wladimir Putin erfolgen, wird die Stadt künftig an sechs Tagen im Jahr wieder nach dem 1953 verstorbenen sowjetischen Diktator benannt sein. An folgenden Tagen ist die Namensänderung geplant:
Am 2. Februar, an dem die Schlacht um Stalingrad zu Ende ging, am 9. Mai, dem Tag des Sieges über Deutschland, am 22. Juni, der Tag des deutschen Angriffs, der in Rußland ein nationaler Trauertag ist, am 23. August, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des schwersten Bombenangriffs auf Stalingrad, am 2. September, dem Ende des Zweiten Weltkrieges und am 19. November, an dem die Stadt den Anfang der Niederschlagung der Deutschen bei Stalingrad feiert.
Veteranen forderten Umbennenung
Die Stadtduma hat damit einem Antrag von Veteranen der Roten Armee entsprochen. Die Änderung soll erstmals ab dem 2. Februar in Kraft treten. Die Stadt hieß bereits zwischen 1925 und 1961 Stalingrad. Im Zuge der Entstalinisierung erhielt sie ihren jetzigen Namen. Zuvor hieß sie über Jahrhunderte Zaryzin.
Russische Medien berichteten zudem, daß zum 70. Jahrestag der deutschen Niederlage bei Stalingrad in Wolgograd und weiteren russischen Städten Busse mit dem Konterfei Stalins auffahren sollen. Dies war bei russischen Menschenrechtsaktivisten auf scharfe Kritik gestoßen. (tb)