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KÖLN. Die streng islamische Gemeinschaft Milli Görüs hat eine Kennzeichnung von Schweinefleisch auf deutschen Lebensmitteln gefordert. Eine bisherige Gesetzeslücke ermögliche es Herstellern, auf Verpackungen Tierprodukte oder tierische Bestandteile nicht zwingend anzugeben.
„Wer aus religiösen Gründen Schweineprodukte meiden möchte, bekommt wider Wissen und Willen tierische Produkte untergejubelt“, empörte sich der stellvertretende Vorsitzende, Mustafa Yeneroglu. „Für Muslime stellt das Verbot, keine Schweineprodukte zu verzehren, ein unumgängliches Kriterium beim Einkauf dar.“
Lückenlose Kennzeichnungspflicht gefordert
Es sei daher für Moslems „kein erträglicher Zustand“, wenn man „selbst beim Brotkauf sich Gedanken machen muß, ob darin etwaige Schweineprodukte enthalten sind“. Auch ein gründliches Lesen der Zutatenliste könne hier nicht weiterhelfen. Yeneroglu verlangte daher von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) „eine lückenlose Kennzeichnungspflicht auf allen Lebensmitteprodukten“. (FA)