HANNOVER. Die niedersächsische Grüne Jugend hat den Schützenvereinen in Deutschland vorgeworfen, „Sexismus, Rassismus und Militarismusverherrlichung“ zu fördern. Finanzielle Unterstützung sollten diese nur noch bekommen, wenn sie „antirassistische Strategien“ umsetzen und „Sexismus“ und „Paramilitarismus“ bekämpfen, forderte der Sprecher der Nachwuchsorganisation, Simon Oehlers.
Darüber hinaus sprach sich die Grüne Jugend für ein Verbot des Privatbesitzes „potentiell tödlicher Waffen“ aus. Zudem sollten die Schützengruppen verpflichtet werden, Sportwaffen in zentralen Waffenlagern aufzubewahren. Für diese bestehe keine Notwendigkeit, mit „mit großkalibrigen, tödlichen Waffen zu hantieren“, betonte die Jugendorganisation.
CDU verteidigt Schützen
Unterstützung bekamen die Schützen vom Parlamentarischen Geschäftsführer der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Jens Nacke. „Wer wie die Grüne Jugend Schützenvereinen Rassismus, Sexismus und Militarismusverherrlichung unterstellt, diskriminiert einen großen Teil unserer Gesellschaft.“ Gerade im ländlichen Bereich würden diese wichtige soziale und karitative Funktionen wahrnehmen.
In einem Schreiben appellierte die CDU-Fraktion im Landtag an den Vorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion, Stefan Wenzel, sich von den Aussagen ihrer Jugendorganisation zu distanzieren und dafür einzusetzen, daß sich derartige Entgleisungen nicht wiederholen. Mit ihrer Kritik an den Schützenvereinen zeige die Grüne Jugend erneut ihr „verkrampftes Verhältnis“ zu Deutschland, unterstrich Nacke.
Hintergrund der Diskussion ist das am Freitag beginnende Schützenfest in Hannover. An diesem nehmen jährlich mehr als 1,5 Millionen Besucher teil. Es ist damit die weltweit größte Veranstaltung ihrer Art. (ho)