BERLIN. Mehrere führende Finanzexperten sind sich einig: Der Euro wird zerbrechen. In einem dramatischen Aufruf „Gebt uns unsere D-Mark zurück“ haben sich Karl Abrecht Schachtschneider, Bernd-Thomas Ramb, Wilhelm Hankel, Bruno Bandulet und Udo Ulfkotte an die Öffentlichkeit gewandt.
Die Wissenschaftler und Publizisten beschäftigen sich sowohl mit den Fehlern bei der Einführung der Gemeinschaftswährung als auch mit Folgen ihres bevorstehenden Zusammenbruchs. Der Publizist Bandulet etwa warnt vor den immer größer werdenden Nettotransfers Deutschlands an die Schuldenstaaten. Die EU sei bereits eine Transferunion, in der es sich eingebürgert habe, Streit durch das Zücken des Scheckbuchs durch die Deutschen zu lösen. Deswegen drohe Deutschland jetzt seine AAA-Bewertung zu verlieren.
Hankel hingegen erinnert, daß auch andere Geberstaaten durch den Euro ruiniert werden. Länder wie Estland oder die Slowakei. Obwohl sie ein nierigeres Pro-Kopf-Einkommen als die Nettonehmerstaaten haben, werden sie zur Kasse gebeten. Hier werde Dynamik mit Dynamit verwechselt, so Hankel. Er prognostiziert bürgerkriegsähnliche Zustände, wenn die Sozialsysteme zusammenbrechen.
Experten allesamt auch JF-Autoren
Ramb weist auf die explodierende Geldmenge hin, die in Deutschland von 2000 bis 2010 achtmal so schnell gewachsen ist wie die Wirtschaftsleistung. Hier liegt die Ursache für zahlreiche Spekulationsblasen und die – allen offiziellen Statistiken zum Trotz offensichtliche – Inflationsgefahr. Er rechnet mit einem Zusammenbruch des Euro bis spätestens 2031.
Das Wirtschaftsmagazin Focus Money hat die Buchveröffentlichung der Experten zum Anlaß für eine große Titelgeschichte genommen. Alle fünf sind auch Autoren der JUNGEN FREIHEIT. (rg)
„Gebt uns unsere D-Mark zurück“ im JF-Buchdienst.