ISTANBUL. Ein neues Internetportal wendet sich an muslimische Facebook-Nutzer, die sich von unislamischen Inhalten der Kommunikationsplattform abgestoßen fühlen. „Salam World“ verspricht dagegen einen völlig islamkonformen Inhalt. Es soll der Stärkung islamischer Werte, Abwehr unsittlicher Lebensführung und Vereinigung der Gemeinschaft der Gläubigen in der virtuellen Welt dienen. Geplante Freischaltung ist während des Ramadan im April.
Das Netzwerk mit Sitz in der Türkei , Russland und Ägypten versteht sich als Sammelbecken für islamische Strömungen weltweit, welches die Bedeutung moderner Kommunikationsmittel für den sogenannten „Arabischen Frühling“ nutzen will. Unter anderem arbeitet „Salam World“ laut Selbstdarstellung mit den neuen religiösen Bewegungen in Libyen, in Tunesien, in Marokko und der ägyptischen Moslembruderschaft zusammen.
Deutschland als „islamisches Land“ geführt
„Salam World“ wendet sich ausdrücklich auch an Türken in Deutschland. In einer Informationsbroschüre wird unter dem Abschnitt „Internetabdeckung in islamischen Ländern“ neben Frankreich, Großbritannien, Belgien, Österreich und der Schweiz auch Deutschland als „islamisches Land“ geführt, in dem die „Abdeckung“ fünf bis fünfzehn Prozent betrage.
Mit mehreren Informationsveranstaltungen warb „Salam World“ bereits in deutschsprachigen Ländern. Deutschland soll laut der Informationsbroschüre auch im zwölfköpfigen Aufsichtsrat des Netzwerkes vertreten sein. Dennoch wird Deutsch weder zu den geplanten acht Haupt-, noch den acht Nebensprachen von „Salam World“ gehören. Nutzer müssen daher beispielsweise auf Englisch, Türkisch oder Arabisch ausweichen. (FA)