BERLIN. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland hat 2011 den höchsten Stand seit mehr als acht Jahren erreicht. Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge beantragten im vergangenen Jahr 45.741 Personen Asyl, elf Prozent mehr als im Jahr 2010.
Die meisten Asylbewerber kamen aus Afghanistan (7.767), gefolgt vom Irak (5.831), Serbien (4.579), dem Iran (3.352), Syrien (2.634) und Pakistan (2.539). Im Fall von Pakistan entspricht dies einer Steigerung von mehr als 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
33.000 Anträge noch nicht bearbeitet
Insgesamt wurden 7.089 Personen (16 Prozent) die Rechtsstellung eines Flüchtlings gewährt. Für weitere fünf Prozent wurden Abschiebeverbote verhängt. Abgelehnt wurden die Anträge von etwa 55 Prozent. Insgesamt wurde über 33.000 Anträge noch nicht entscheiden.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte, Deutschland bleibe neben Frankreich weiterhin Hauptaufnahmeland für Asylsuchende. „Asyl und Flüchtlingsschutz genießen in Deutschland zu Recht einen hohen Stellenwert.“ Ziel der Bundesregierung bleibe dabei jedoch auch, Mißbrauch entscheiden zu bekämpfen, unterstich der CSU-Politiker.
Bereits 2010 war die Zahl der Asylbewerber um 50 Prozent gestiegen. (ho)