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Euro-Krise: Die Flucht aus Bundesanleihen beginnt

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Euro-Krise
 

Die Flucht aus Bundesanleihen beginnt

Ausländische Investoren verlieren das Vertrauen in die Bundesanleihen. Deutsche Staatsanleihen gelten bei Anlegern nicht mehr als sicherste Anlage auf dem Rentenmarkt, berichtet eine englische Zeitung.
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Ist Deutschland weniger attraktiv für ausländische Investoren, verliert der Staat gar seine AAA-Bewertung? Foto: JF

LONDON. Ausländische Investoren verlieren das Vertrauen in die Bundesanleihen. Deutsche Staatsanleihen gelten bei Anlegern nicht mehr als sicherste Anlage auf dem Rentenmarkt, berichtet die englische Zeitung The Telegraph. Unter Berufung auf mehrere Banker heißt es unter der Überschrift „Asiatische Mächte verschmähen deutsche Staatsanleihen wegen des Euro-Chaos’“ nun sei ein „gefährlicher Punkt in dem sich abspielenden Drama“ erreicht.

Der Telegraph zitiert Andrew Roberts, einen führenden Manager der Royal Bank of Scotland, der sagt: „Inzwischen macht sich jeder Gedanken, ob es Zeit ist aus Deutschland rauszugehen.“ Japanische und andere asiatische Investoren würden erstmals auf den Euro blicken und sagen „Das gefällt mir alles ganz und gar nicht“ – und die Region verlassen.

Bislang galt Deutschland mit seiner AAA-Bewertung als „Fels in der Brandung“. Selbst die Herabstufung von vergleichsweise soliden Staaten wie Österreich und Niederlande durch die Ratingagenturen schien dem Ansehen Deutschlands nichts anhaben zu können. Doch nun hat ausgerechnet der Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker die Skepsis an der deutschen Stabilität befeuert. Das Ergebnis sind wachsende Zweifel an der Sicherheit, die deutsche Staatsanleihen tatsächlich bieten.

Diese Erkenntnisse lassen sich an Markdaten festmachen. Erstmals in der jüngeren Geschichte werden schwedische Staatspapiere (Nicht-Euro-Teilnehmer) höher bewertet als deutsche. Auch Dänemark und Großbritannien (ebenfalls Nicht-Euro-Staaten), die bislang weniger sicher von den Märkten beurteilt wurden als deutsche, holen massiv auf.

Anleger verlieren das Vertrauen

Der Telegraph zitiert den Währungschef von Morgan Stanley, Hans Redeker, dem folgende Änderung aufgefallen ist: „Bis vor kurzem sind Investoren, die italienische Staatsanleihen verkauft haben, einfach auf Bundesanleihen umgesattelt. Neuerdings verlassen sie die Eurozone lieber ganz mit ihrem Kapital.“ Statt dessen investierten Anleger jetzt wider vermehrt in amerikanische Staatsanleihen. Trotz Haushaltsdefizit und Abwertung durch Ratingagenturen.

Gestern war der Euro-Bund-Future um 0,65 Prozent gefallen. Heute früh konnte er nur 0,24 Prozent wieder gutmachen. Die Flucht der Anleger aus den Bundeanleihen hat begonnen. (rg)

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