FRANKFURT/MAIN. Der Wirtschaftswissenschaftler und Währungsspezialist Wilhelm Hankel hat sich dafür ausgesprochen Griechenland, Spanien und Portugal „aus der Zwangsjacke des Euro“ zu entlassen. Wenn Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen wolle, müsse das Land zurück zu einer eigenen Währung, sagte der frühere Präsident der Hessischen Landesbank am Stand der JUNGEN FREIHEIT auf der Frankfurter Buchmesse.
Hankel betonte, er sei als Kritiker des Euro kein Gegner Europas. „Ich kämpfe nicht gegen Europa, sondern für ein besseres.“ Die Europäische Gemeinschaft habe lange Jahre auch wunderbar ohne gemeinsame Währung funktioniert und werde auch nicht auseinanderfallen, wenn der Euro scheitert.
Eine gemeinsame Währung für Länder mit so unterschiedlicher Wirtschaftskraft, wie sie in der Euro-Zone zusammengefaßt sind, könne einfach nicht funktionieren. Dies gehe nur solange, wie die wirtschaftlich starken Länder wie Deutschland, Luxemburg oder Finnland für die Defizite der anderen aufkämen. Sobald diese dazu aber nicht mehr in der Lage seien, habe sich das Projekt Euro von selbst erledigt. Es sei insofern schon ein Wunder, daß die Gemeinschaftswährung überhaupt solange existieren konnte, sagte Hankel. (JF)
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