Jedermann weiß Bescheid, daß am 11. September 2001 fanatische Selbstmordattentäter der islamischen Terrororganisation al-Qaida die Zwillingstürme des World Trade Centers in einem beispiellosen Anschlag zu Fall brachten. Alle haben den ultimativen Katastrophenfilm gesehen, in dem die gekaperten Flugzeuge zielgenau und mit einem lauten Knall in die höchsten Gebäude New Yorks hineindonnern, welche daraufhin in sich zusammenstürzen wie ein Kartenhaus.
Untrennbar verknüpfen sich die apokalyptischen Bilder mit dem Gesicht eines bärtigen Mannes im weißen Turban mit einem gütigen Lächeln und sanften Augen, dem Gesicht des „Masterminds“ hinter der ruchlosen Attacke, der weltbekannten Haßikone Nummer eins des islamischen Terrors überhaupt: das Gesicht Osama bin Ladens, des saudi-arabischen Kopfes von al-Qaida, der angeblich im Mai 2011 von den Sheriffs Barack Obamas zum Showdown gestellt und erschossen wurde.
Viele Ungereimtheiten in der offiziellen Version
Das ist das große Kino, an das sich Millionen Menschen auf aller Welt erinnern. Aber wie steht es um die Dinge, die kaum jemand weiß, die vergessen worden sind? Etwa, daß Osama bin Laden nach der offiziellen Fahndungsliste des FBI wegen einer geraumen Anzahl terroristischer Akte gesucht wurde, nicht aber wegen „9/11“? Daß Osama die Täterschaft von Anfang an bestritten hat? Daß ein im Dezember 2001 der Öffentlichkeit gezeigtes Video mit schlechter Bild- und Tonqualität, in dem er die Attentate gesteht, vermutlich eine Fälschung ist?
Wer erinnert sich noch daran, daß ein drittes, wesentlich kleineres Gebäude des World-Trade-Center-Komplexes ebenfalls schlagartig in sich zusammenstürzte, wenige Stunden, nachdem es Feuer gefangen hatte? Die New York Times ließ im November 2001 Experten zu Wort kommen, die diesen Vorfall als präzedenzlos bezeichneten, da „noch nie ein modernes, stahlverstärktes Hochhaus durch ein unkontrolliertes Feuer kollabiert ist“.
Dagegen sieht der Einsturz auf den Videoaufnahmen exakt so aus, wie die kontrollierte Sprengung eines Gebäudes eben aussieht, und nicht anders verhält es sich bei den Hauptattraktionen des Dramas, den Türmen WTC 1 und 2. Weniger deutlich als an die einstürzenden Riesen erinnert man sich auch an den Anschlag auf das Pentagon und noch schwächer an eine vierte Maschine, die über einem Acker in Pennsylvania abgestürzt sein soll, nachdem beherzte Passagiere versucht hätten, die Entführer zu überwältigen.
Überwachungsvideos werden unter Verschluß gehalten
Über letzteres Ereignis gab es gleich zwei Spielfilme, die jedoch ebenfalls weitgehend vergessen sind. Der Grund ist wohl, daß es im Gegensatz zum Hauptanschlag von New York vom „Pentagon-Crash“ und von „Flug 93“ keine überzeugenden Schockbilder gibt, die sich in das kollektive Unterbewußtsein gebohrt hätten. Angeblich existieren 84 Überwachungsvideos vom Pentagon zur Anschlagszeit, die vom FBI unter Verschluß gehalten werden.
Ein einziges wurde 2006 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, auf dem eine Explosion an dem Gebäude zu erkennen ist, aber sonst nicht viel mehr. Bilder vom Tatort zeigen ein großes Loch in der Mauer, aber weit und breit nichts, was nach Flugzeugtrümmern aussieht. Auch Tote sind nicht zu sehen.
Der Mangel an Bildmaterial ist mehr als nur merkwürdig
Das gleiche gilt für die angebliche Absturzstelle von Shanksville, Pennsylvania. Das einzige Foto des Unglücks zeigt eine Rauchsäule, erinnert an einen Bombenabwurf. Der Mangel an überzeugendem Bildmaterial ist in der Tat mehr als nur merkwürdig, und es sind gerade diese beiden Fälle innerhalb des „9/11“-Gesamtkomplexes, die bis heute als hauptsächliche Einstiegsdroge für jene „Skeptiker“ und „Wahrheitssucher“ („Truther“) dienen, die gerne als „Verschwörungstheoretiker“ tituliert werden.
All dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs an Material, das eine Vielzahl an Fragen aufwerfen sollte. In der Tat ist es bei näherer Betrachtung des epochalen Anschlags nicht schwierig, auf die Geleise derjenigen zu gelangen, die erhebliche Zweifel an der „offiziellen“ Version der Geschichte hegen. Der Kreis der „Verschwörungstheoretiker“ und „9/11“-Skeptiker ist inzwischen zu einer Art von alternativem Mainstream angewachsen, der eine erhebliche Anhängerschaft unter Journalisten, Schriftstellern, Aktivisten, Politikern und Fachleuten aller Art, von Piloten bis zu Geheimdienstexperten und Naturwissenschaftlern aufweist.
Sowohl auf der englischen als auch der deutschen Wikipedia finden sich Artikel über die Gegenthesen, die mindestens so lang und ausführlich sind wie jene zur generell akzeptierten Darstellung. Die bedeutendsten Autoren im deutschen Sprachraum sind der professionelle Enthüllungsjournalist Gerhard Wisnewski und der ehemalige taz-Redakteur und Zeit-Kolumnist Mathias Bröckers, die beide bereits im Jahre 2003 voluminöse Bücher vorlegten, die versuchten, das „Lügengebäude“ des 11. September zum Einsturz zu bringen.
Offene Fragen und mögliche Antworten
Einen Überblick über die wichtigsten Autoren und Theorien liefert das Buch „9/11 – Der Kampf um die Wahrheit“. Pünktlich zum zehnten Jahrestag sind nun zudem erweiterte und überarbeitete Fassungen der Standardwerke des Genres erschienen. Einsteiger wird der Schwindel packen, was ihnen an einer verblüffenden und labyrinthischen Fülle an Fakten, Nachrichten, Hintergründen, Widersprüchen und Zweifeln bisher entgangen ist.
Waren die Täter überhaupt ausreichend ausgebildet, einen solchen Todesflug durchzuführen? Reichte der Einschlag einer Boeing aus, um die Zwillingstürme zum Einstürzen zu bringen? Oder sind sie gesprengt worden? Handelte es sich bei den Todesfliegern in Wirklichkeit um ferngesteuerte „Drohnen“? Wieso gibt es bisher nirgends vollständige und verbindliche Passagierlisten der entführten Flüge? Wie kam es, daß sämtliche Sicherheits- und Abwehrkräfte der USA an diesem Tag so kläglich versagt haben? Diente die von der US-Regierung beauftragte Untersuchungskommission eher Vertuschungs- als Aufklärungszwecken?
Am 11. September begann ein Zeitalter des Mißtrauens
Im Aufwerfen von Fragen und der Schulung eines massenmedienkritischen Blicks liegt wohl auch das größte Verdienst von Wisnewski, Bröckers und seinem Koautor Christian C. Walther. Denn darüber, was wirklich passiert ist, können auch sie nur spekulieren. Einig sind sie sich in der Feststellung, daß die offizielle Schilderung des Tathergangs nicht stimmen kann, und daß es niemals zu „9/11“ hätte kommen können, wären nicht US-Geheimdienste und Militärs in das Projekt verwickelt gewesen, sei es als Mitwisser oder Mittäter.
Den Vorwurf der „Verschwörungstheorie“ kontern die Autoren mit dem Gegenvorwurf, daß die Geschichte mit den 19 mit Teppichmessern bewaffneten Moslems, die auf eigene Faust konzertiert vier Flugzeuge entführt hätten, bei näherer Betrachtung noch viel weniger plausibel ist.
Am 11. September 2001 begann auch ein Zeitalter eines sich massenhaft ausbreitenden, fast schon paranoischen Mißtrauens gegen die „sekundäre“ Welt der Medien. „9/11“-Skepsis und Kritik ist zugleich immer ein Ausdruck einer – berechtigten – Angst und eines profunden Unbehagens, eines Aufstandes und Widerspruchs gegen die kaum zu überschätzende Macht des „großen Tieres“ (Jean Raspail) der Massenmedien.
JF 37/11