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Sprachschutz in Österreich (2)

Sprachschutz in Österreich (2)

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Sprachschutz in Österreich (2)

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Ansatzpunkte für Sprachschützer gibt es in Österreich genug. Ein Ärgernis ist zum Beispiel die Verenglischung zahlloser Urlaubsangebote. Im vergangenen Jahr übernachteten laut „Bundesanstalt Statistik Österreich“ in österreichischen Hotels 39 Prozent Bundesdeutsche, 28 Prozent Österreicher, 7,6 Prozent Niederländer, 2,9 Prozent Schweizer und 2,6 Prozent Briten.

Somit stammen rund 70 Prozent der Übernachtungsgäste aus Staaten, in denen Deutsch Amtssprache ist, und 2,6 Prozent aus einem englischsprachigen Land. Anscheinend sind es diese 2,6 Prozent Englischsprachigen, für die die österreichische Fremdenverkehrsbranche die deutsche Sprache mit englischen Brocken vermengt.

Freizeitpark oder Truppenübungsplatz?

Ein neuer Freizeitpark im Ötztal etwa stellt sich so vor: „Die Area47 ist die Entdeckung für alle jene, die in den Aktivferien echte Abenteuer erleben wollen – auf dem Wasser bei Rafting, Canyoning oder bei einer Floßtour, in der Luft beim Klettern im Hochseilgarten oder am Boulder Cave und am Land beim Crossfahren in unserem 66 000qm großen Adventure Park.

In dieser einzigartigen Kombination aus Natur und Hightech findet sich alles, was den Adventure Urlaub in Österreich unvergesslich macht. Dazu gehören natürlich auch die unzähligen Events auf unserer Bühne – hier rockt Tirol die Welt!“ Das hört sich eher wie die Beschreibung eines Truppenübungsplatzes zur Vorbereitung auf einen Afghanistan-Einsatz als nach Erholung an.

Powdern, Jumpen und Jibben auf dem Mölli

Für den Mölltaler Gletscher wird auf diese Weise geworben: „Mölltal-Opening, Gigasport Carving & Board-Opening, Powder-Opening und Ski-Hit-Opening: Von Oktober bis Dezember zahlt es sich auf dem Mölltaler Gletscher doppelt aus, den Winter 2009/10 zu eröffnen. … Die breite Carving-Teststrecke auf dem ‚Mölli?, die sieben Kilometer lange FIS-Rennstrecke und der Snowpark mit Boarder-Cross, Halfpipe, Jumps und Wellenbahn verlocken zum Powdern, Jumpen und Jibben. Ein fetziges Opening-Programm mit Musik auf dem Berg bringt noch mehr Drive in den Skitag.“ Und was machen die, die einfach nur zum Schifahren gehen wollen?

Stromstöße beim E-Biken?

Aller schlechten Dinge sind drei. Ein weiteres Beispiel für Sprachterrortourismus sei willkürlich herausgegriffen. Die Lockrufe an den Stubaier Gletscher erklingen so: „Vom 2.-4. Juli 2010 finden erstmalig die Stubaier Outdoortage statt. Bewegungs- und naturbegeisterte Besucher können hunderte Sportartikel führender Hersteller zum Thema Sommersport unter der Anleitung fachkundiger Guides testen. HIGHLIGHTS Testcenter, geführte Wanderungen, Tipps zur Klettersteigtechnik, Bike-Touren, E-Biken, Slacklinen mit Heinz Zak,…“ Wer hätte gedacht, daß der Gletscher nicht in einem Haus, sondern in freier Natur („outdoor“) liegt! Und bekommt man beim „E-Biken“ Stromstöße versetzt?

War etwas für Sie dabei? Ich glaube, jene Ausschreibungen sind für die Mehrheit der Deutschen wie der Engländer gleichermaßen unverständlich. Wenn ich die Angebote so lese, verspüre ich auf jeden Fall einen ganz ungeheuren Drang, in den Urlaub zu gehen – aber sicher nicht nach Österreich.

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