BERLIN. Die Büste der ägyptischen Königin Nofretete bleibt in Berlin. Dies hat der Kulturbeauftragte der Bundesregierung, Bernd Neumann (CDU), am Mittwoch klargestellt.
Der Staatsminister im Bundeskanzleramt griff damit einer möglichen Rückgabeforderung aus Ägypten vor. Rechtsansprüche des nordafrikanischen Landes auf Rückgabe der Nofretete entbehrten jeder Grundlage, so Neumann.
Die Büste der Königin Nofretete, deren Bemalung sich seit ihrer Anfertigung um 1340 v. Chr. ohne Restaurierung erhalten hat, wurde im Jahre 1913 im Rahmen einer Fundteilung rechtmäßig zunächst von der Deutschen Orientgesellschaft und später vom preußischen Staat erworben.
Nicht transportfähig
Dies sei mit Dokumenten zweifelsfrei belegt, betonte Neumann, der zugleich Beiratsvorsitzender der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist: „Als Glanzstück der ägyptischen Sammlung im Neuen Museum zu Berlin ist Nofretete heute die beste und schönste Botschafterin ägyptischer Kunst und Kultur in Deutschland. Und sie genießt größtmögliche konservatorische Fürsorge, was aufgrund ihres Zustands auch notwendig ist.“
Der Chef der ägyptischen Antikenkommission, Zahi Hawass, hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Rückgabe nun offiziell zu verlangen. Ein entsprechendes Ersuchen aus Kairo ist jedoch bisher in Berlin nicht eingegangen.
Im Jahre 2007 hatte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Bitte Ägyptens um Ausleihe der Nofretete unter Hinweis auf die durch Laboruntersuchungen belegte Fragilität der Büste abgelehnt. Aufgrund ihres konservatorischen Zustands gilt die Nofretete als nicht transportfähig. (vo)