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Kunstaktion: Stasi-Opfer stellt eigene Haft nach

Kunstaktion: Stasi-Opfer stellt eigene Haft nach

Kunstaktion: Stasi-Opfer stellt eigene Haft nach

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Kunstaktion
 

Stasi-Opfer stellt eigene Haft nach

Carl-Wolfgang Holzapfel, einst in der DDR inhaftiert, hat sich für eine Kunstaktion erneut in eine Gefängniszelle der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen sperren lassen.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

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Carl-Wolfgang Holzapfel (Mitte), Hubertus Knabe und Franziska Vu auf der Pressekonferenz in Berlin-Hohenschönhausen. Foto: JF

Der ehemalige Stasi-Häftling und Vorsitzende der „Vereinigung 17. Juni“, Carl-Wolfgang Holzapfel, hat sich für die Kunstaktion „24/7 Stasi-Live-Haft“ in eine Gefängniszelle der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen sperren lassen. Bis zum 5. November wird Holzapfel in Zelle 207 der heutigen Gedenkstätte rund um die Uhr in Sträflingskleidung eingesperrt bleiben. Die von der Fotografin Franziska Vu und ihm gemeinsam initiierte Aktion wird im Internet live übertragen.

Holzapfel war 1966 vom kommunistischen DDR-Regime zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er ein Jahr zuvor am Checkpoint Charlie für die Freilassung politischer Gefangener demonstriert hatte.  Neun Monate verbrachte er dabei als Häftling in Hohenschönhausen. Von 1961 bis 1989 war er als aktiver Kämpfer gegen die Berliner Mauer aktiv, unter anderem durch Hungerstreiks, Fluchthilfen und Demonstrationen.

„Man hat die Menschen hier psychisch gequält“

Mit der Aktion wolle er die damalige Situation der politischen Gefangenen in der DDR einer breiteren Öffentlichkeit näherbringen, sagte Holzapfel am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Holzapfel: „Das Schicksal der politischen Gefangenen ist in der Gesellschaft noch nicht angekommen.“ Gedenkstätten-Leiter Hubertus Knabe lobte die Aktion und erinnerte an die Grausamkeiten, die das SED-Regime in dem einst berüchtigten Gefängnis begangen hatte. „Man hat die Menschen hier psychisch gequält“, sagte er den Journalisten.

Laut einem Bericht des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) soll die Aktion bei „anderen Stasi-Opfern auf Kritik“ gestoßen sein. Wer diese Kritik geübt haben soll, gab der Sender jedoch nicht an.

Zuvor hatte die Berliner SPD, die das Bundesland gemeinsam mit der aus der SED hervorgegangenen Linkspartei regiert, die Aktion zu torpedieren versucht. Das sozialdemokratische Abgeordnetenhaus-Mitglied Tom Schreiber bezeichnete den ehemaligen Stasi-Häftling Holzapfel als eine „mehr als dubiose Person“, weil er zwischen 1989 und 1990 Mitglied bei den Republikanern gewesen war. (ro)

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