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Bundeswehr: Erste Tapferkeitsauszeichnungen der Bundeswehr verliehen

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Bundeswehr
 

Erste Tapferkeitsauszeichnungen der Bundeswehr verliehen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag vier Soldaten mit den ersten Ehrenkreuzen der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet.
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Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit Foto: Wikipedia/BMVg

BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag die ersten Ehrenkreuze der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen. Im Beisein von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan wurden vier Soldaten ausgezeichnet, die während ihres Afghanistan-Einsatzes „weit über das normale Maß von Tapferkeit hinaus auch unter Einsatz von Leib und Leben gehandelt“ hatten, so die Begründung.

Die Hauptfeldwebel Jan Berges, Alexander Dietzen und Henry Lukacs sowie der Oberfeldwebel Markus Geist waren am 20. Oktober 2008 nach einem Anschlag in der Nähe von Kundus ihren Kameraden und afghanischen Zivilisten trotz explodierender Munition zu Hilfe gekommen.

Dies sei „ein Beweis außergewöhnlicher Kameradschaft und Tapferkeit“ gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Bundeswehr. Bei dem Sprengstoff-Attentat auf die Bundeswehr-Patrouille waren zwei deutsche Soldaten getötet, zwei weitere verwundet worden.

„Besonders tapfere Taten würdigen“

Das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit wurde vom Bundesverteidigungsminister gestiftet und durch den Bundespräsidenten am 10. Oktober 2008 eingeführt. Es ist seitdem die höchste Stufe des Ehrenkreuzes der Bundeswehr und gibt der Truppe die Möglichkeit, „besonders tapfere Taten ihrer Soldaten im In- und Ausland zu würdigen“.

Bei der Verleihung mahnte die Kanzlerin eine stärkere Würdigung des Engagements der deutschen Soldaten an. Nach Ansicht Merkels werde noch zu wenig über deren „Leistungen, Belastungen und Risiken“ gesprochen.

Oberstleutnant Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, wies im WDR die Befürchtungen von Kritikern zurück, die neue Medaille könnte „zu einem neuen Heldenkult führen“. Die Bundeswehr „mit dem Staatsbürger in Uniform hat mit der einstigen Wehrmacht überhaupt nichts am Hut“, betonte Kirsch.

„Glorifizierung des Soldatentums reaktiviert“

Für den Wehrbeauftragten des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), veranschaulicht die nun erstmals verliehene Auszeichnung, daß „Tugenden wie Kameradschaft und Tapferkeit eine neue Bedeutung“ haben.

Heftige Kritik an der Ordensverleihung übte dagegen die Linksfraktion: Mit ihr würden „längst überkommen geglaubte militaristische Rituale zur Glorifizierung und Verherrlichung des Soldatentums reaktiviert, um das politische Versagen der Bundesregierung zu überdecken“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher Paul Schäfer.

Während es „an breiter gesellschaftlicher Unterstützung für die Kampfeinsätze in Afghanistan“ sowie an der Bereitschaft des Verteidigungsministeriums fehle, „konkret und materiell für die Soldatinnen und Soldaten Politik zu machen“, werde stattdessen „nun das Kriegshandwerk in die Gesellschaft geholt“, kritisierte Schäfer. Seine Fraktion blieb deswegen der Feier zur Ordensverleihung fern. (vo)

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