KÖLN. Bei einer Vordemonstration linksradikaler Gruppierungen gegen den Anti-Islamisierungskongreß von Pro Köln ist es am Freitagabend in der Kölner Innenstadt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.
Die rund 500 größtenteils vermummten Gegendemonstranten wurden bereits wenige Meter nach Beginn ihres Demonstrationszuges von der Polizei gestoppt, weil sie der Aufforderung der Polizei nicht nachkamen, ihre Vermummung abzulegen.
Ein weiterer Grund war laut Polizei das aggressive Auftreten der Demonstranten, die unter anderem mit Feuerwerkskörpern geworfen hatten. Auch war es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den Beamten und der Antifa gekommen.
Dennoch war der Demonstrationszug zuerst fortgesetzt worden, nachdem die Protestler ihre Vermummung abgelegt hatten. Am Neumarkt jedoch wurde die Demonstration dann vorzeitig abgebrochen.
Demonstration zur geplanten Moschee bleibt verboten
Am Morgen zuvor hatte Pro Köln auf einer Pressekonferenz in einer Anwaltskanzlei in der Innenstadt die Bild-Zeitung scharf angegriffen. Das Blatt hatte zuvor von einem Aufmarsch von „Neonazis” berichtet.
Sowohl Pro-Köln-Chef Markus Beisicht als auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky und die Abgeordnete des Vlaams Belang, Hilde DeLobel, hatten sich von jeglichem Extremismus distanziert und betonten, rechtsdemokratisch aber nicht radikal zu sein. Man sei in friedlicher Absicht gekommen und wolle gewaltfrei gegen eine zunehmende Islamisierung demonstrieren.
Unterdessen hat nach Angaben von Pro-Köln-Generalsekretär Markus Wiener das Bundesverfassungsgericht die Rechtsauffassung des Oberverwaltungsgerichts Münster bestätigt. Damit steht nun endgültig fest, daß Pro Köln ihre Kundgebung nicht auf dem Roncalliplatz durchführen darf. Auch der geplante Demonstrationszug zur Moschee im Stadtteil Ehrenfeld bleibt verboten.
Bei der Demonstration am Samstag werden mehr als 5000 Polizeibeamte im Einsatz sein. Zudem werden bekannte autonome Gewalttäter aus Göttingen und Berlin erwartet. (ro)