DRESDEN. Sachsen will als erstes Bundesland kinderlose Ehepaare bei künstlichen Befruchtungen finanziell unterstützen. Laut einem Bericht des Spiegels soll ab März der Eigenanteil bei künstlichen Befruchtungen übernommen werden, wenn die Paare verheiratet sind und die Ehefrau nicht älter als vierzig ist. Hintergrund ist die Gesundheitsreform von 2004.
Seither übernehmen Krankenkassen nur noch fünfzig Prozent der anfallenden Kosten, und das auch nur für drei Versuche. Seitdem haben sich die Erstversuche bei künstlichen Befruchtungen in Deutschland halbiert. Gab es 2003 noch 34.000 Erstversuche, waren es 2004 nur noch 16.000.
Deutschlandweit 6.000 Kinder weniger geboren
Allein in Sachsen waren zwischen 2003 und 2007 rund 1.700 künstliche Befruchtungen weniger zu verzeichnen. Deutschlandweit werden seit der Reform 6.000 Kinder weniger geboren. Die sächsische Sozialministerin sagte, der Freistaat könne sich mit Blick auf die demographische Entwicklung einen solchen Rückgang nicht leisten, weshalb ihr Ministerium bis zu einer Million Euro bereitstellen will.
In Deutschland sind bis zu drei Millionen Ehepaare ungewollt kinderlos. Das Saarland hatte daher im Juni vergangenen Jahres eine Bundesratsinitiative gestartet, nach der die Kosten künstlicher Befruchtungen wieder vollständig von den Krankenkassen übernommen werden sollen.