Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,250533,00.html

„Merkel nach Ansicht des Prof. für deutsche Katholiken nicht mehr wählbar?“. Jetzt weiß ich endlich, wem wir sie verdanken.

„Mein Mädchen“ nannte sie Helmut Kohl,seine treue Schülerin.Von ihm hat sie wohl das dröge Aussitzen der Probleme gelernt(uvAm.).Zumindest was die Probleme des Staates und der Bürger
(bei ihr „Menschen“)angeht.Sobald es aber um unsere jüdischen Mitbürger(ihre Wortwahl) geht,ist sie flugs zur Stelle.Spätestens wenn sie vom Staat im Staat angerufen wird,springt „Ihre Peinlichkeit“.Danke,Hr.Professor Windisch für ihre Offenheit,wir Christen müssen uns vor den Papst stellen.

Hinter dem bekannten Schmierenblatt „Bild“, das mit „BLÖD“ zweifellos treffender bezeichnet wäre, aber auch hinter vielen anderen Produkten der bundesrepublikanischen Medienwelt, stehen einige einflussreiche Personen, die sich selbst gerne einer Anständigkeit rühmen, die ziemlich moralinsauer daherkommt und vor Selbstgerechtigkeit trieft. Wenn sich jetzt der Springer-Chef Matthias Döpfner, einer der fürchterlichsten Biedermänner dieser Republik, selbst aus der Deckung wagt, dann weiß er, dass er nichts riskiert und viel gewinnen kann. Denn er weiß sich einig mit sehr mächtigen Kreisen, die den Menschen mit einer „Political Correctness“ eine Religion aufdrängen wollen, die in ihren Absolutheitsansprüchen jede andere Religion der Welt in den Schatten stellt und die bei deren Durchsetzung einen Vernichtungswillen zeigen, der geradezu erschreckend ist.
Das hat die in Fragen kommunistischer Agitation vorgebildete Merkel natürlich längst geschnallt und bei der Persönlichkeitsstruktur dieser Dame ist es alles andere als ein Wunder, dass sie sich nach Kräften bemüht, sich als Hohepriesterin dieser säkularen Religion der Politischen Korrektheit zu gebärden. Deshalb ist sie – nicht nur für Katholiken – eigentlich schon lange nicht mehr wählbar.
Man muss sich einmal vor Augen führen: da hat einer von denen, die jetzt wieder zu den Sakramenten zugelassen werden, eine Meinung geäußert zu einem fürchterlichen Geschehen, das mehr als 60 Jahre zurück liegt. Er hat nicht einen aktuellen Krieg gegen Zivilpersonen verteidigt und auch nicht den Einsatz von Phosphorbomben gegen Frauen und Kinder. Er hat sich lediglich zu einer Frage der Geschichte geäußert, die nach dem Willen der Mächtigen nicht gestellt werden darf. Das mag verwerflich sein, und in Deutschland mag er sich deshalb auch strafbar gemacht haben. Hier wird die Holocaust-Leugnung bekanntlich wie ein schweres Verbrechen geahndet. Aber soll er deshalb auch der kirchlichen Gnade entbehren, die selbst denjenigen noch offen stünde, die sich durch Mord, Krieg und Terror gegen die Gesetze der Menschlichkeit vergangen haben?
Erwartet man wirklich, dass der Vatikan künftig zuerst eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beim Zentralrat der Juden oder gar beim Verfassungsschutz einholt, bevor er einen Sünder wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen zurückholt? Soll die Aufnahme des verlorenen Sohnes durch den Vater künftig nur noch möglich sein, wenn die politisch korrekten „ (Un)Anständigen“ sie billigen?
Diejenigen, die jetzt lauthals beklagen, dass durch das Verhalten des Papstes der christlich-jüdische Dialog leide, sollten sich einmal fragen, wie es denn mit der Dialogbereitschaft von Leuten steht, die einen kircheninternen Vorgang (es geht hier vor allem um die Teilnahme an den Sakramenten) zum Anlass nehmen, derart auf die Pauke zu hauen. Dahinter steht offensichtlich kühles politisches Kalkül; die Aufgeregtheiten sind – zumindest bei den Drahtziehern dieser Kampagne – nur gespielt. Dessen sollten sich diejenigen Bischöfe bewusst sein, die durch ihre blauäugige Kritik am Verhalten des Papstes diese Politik unterstützen. Bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens die eigentliche religiöse Führung des Judentums ihre Gelassenheit nicht verliert und der Papst weiter klaren Kurs fährt.

Es ist doch schön , dass endlich mal ein führender Politiker die antisemitischen Tendenzen der katholischen Kirche öffentlich macht und kontra gibt. Von den vergreisten Himmelskomikern und Papstfans kann man ja wohl kein kritisches Denken erwarten.Jahrzehntelanges Nachplappern kirchlicher Phrasen hinterläßt eben auch seine Spuren.