LEIPZIG. Ein Foto eines Kühlschranks mit dem Bild der Linken-Chefin Heidi Reichinnek und einem Spruch über einen Faustschlag hat in Leipzig Empörung ausgelöst. Der Verfasser, Jura-Professor Tim Drygala, beruft sich auf die Meinungsfreiheit.
Ein Beitrag des Leipziger Hochschullehrers auf der Plattform X sorgte Ende September für Aufsehen. Drygala hatte das Porträt der Linken-Fraktionschefin im Bundestag auf einer Kühlschranktür angebracht.
Das alleine ist natürlich nicht das Problem. Die Politikerin stört sich an dem Tet, den der Professor dazu verfasste: „Weil diese schlecht schließt, muß man immer mit der Faust dagegen schlagen, damit sie richtig zu ist. Damit ich das nicht vergesse, habe ich mir jetzt einen kleinen Reminder gebastelt. Funktioniert 1a.“ Über den Fall berichtete zuerst die Leipziger Volkszeitung.

Reichinnek möchte Sozialismus
Zahlreiche Nutzer forderten arbeitsrechtliche Konsequenzen. Das linke „Studierenden-Kollektiv“ Leipzig kündigte eine Protestaktion an und verlangte von der Universität klare Maßnahmen zum Schutz von Studentinnen. Die Hochschule reagierte zurückhaltend. „Private Äußerungen auf privaten Social-Media-Accounts sind durch die Universität nicht zu verhindern oder zu bewerten“, sagte Sprecher Carsten Heckmann der „LVZ“. Ob mit Drygala selbst gesprochen wurde, blieb offen.
Der Professor, Mitbegründer der Partei Team Freiheit von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry, wies den Vorwurf des Sexismus zurück. Sein Beitrag habe sich ausschließlich gegen Reichinnek und ihre politische Haltung gerichtet: „Es geht nicht um Frauen, sondern um die Person Reichinnek. Diese Frau möchte den Sozialismus in Deutschland wieder einführen.“
Neues vom #Kühlschranktweet: Sie hat mich tatsächlich angezeigt.
Na, dann mal auf in den Kampf für die #Meinungsfreiheit. pic.twitter.com/m55cDGnFhX— Tim Drygala (@TDrygala) October 31, 2025
Reichinnek reagierte empört und kündigte rechtliche Schritte an. „Wer Gewalt gegen Frauen zum Witz macht, trägt dazu bei, sie zu legitimieren“, sagte sie der Zeitung. Sie habe Anzeige gestellt. Drygala wiederum spricht von einem Versuch, „Andersdenkende einzuschüchtern“. Sein Beitrag sei von der Meinungsfreiheit gedeckt, erklärte er und reagierte ironisch auf die Proteste: „Bin jetzt auch umstritten.“ (rr)






