BERLIN. Mit einem Großeinsatz ist die Polizei am Donnerstagmorgen gegen die linksextreme Szene in der Rigaer Straße 94 vorgegangen. Seit den frühen Stunden durchsuchten rund 700 Beamte das teilweise besetzte Haus im Stadtteil Friedrichshain (JF berichtete).
Ziel war es, die Hausbesetzer zu identifizieren. Dazu lagen Durchsuchungsbeschlüsse eines Gerichts vor. Um Zugang zu den verbarrikadierten Eingängen und Türen zu bekommen, setzten technische Spezialkräfte auch Ramme und Sägen ein.
Bis zum Mittag waren zwölf Wohnungen durchsucht und 15 Personen angetroffen worden. Diese durften nach Angaben der Polizei zunächst in dem Gebäude verbleiben. Die Immobilie in der Rigaer Straße 94 gilt seit Jahrzehnten als Hochburg der linksextremen Szene. Immer wieder kam es dort zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Besetzern und Polizei. In der Vergangenheit wurden Beamte bei Einsätzen auf der Straße regelmäßig mit Flaschen oder Steinen angegriffen.
Aktuell betreten unsere Einsatzkräfte einen Gebäudekomplex in der Rigaer Str. in #Friedrichshain auf Basis richterlicher Durchsuchungsbeschlüsse. Im Rahmen des Schutzes privater Rechte ist das Ziel der Maßnahme, die aktuellen Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnungen zu… pic.twitter.com/YFk4M6h4KY
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) August 28, 2025
Klagen gegen Rigaer-Besetzer erfolglos
Der Eigentümer versucht seit Jahren, die Bewohner mit Räumungsklagen loszuwerden. Nach seiner Einschätzung bestehen keine gültigen Mietverträge mehr. Frühere Mieter, die über Verträge verfügten, sollen bereits seit Jahren nicht mehr in dem Komplex leben. Zahlreiche Kündigungen seien ausgesprochen worden, doch bis heute blieb das Haus ein Zankapfel.
Zur Absicherung des Einsatzes ließ die Polizei auch das Landgericht und die Büros der Eigentümerfirma schützen. Ein Sprecher warnte, spontane Proteste oder Gewaltausbrüche seien jederzeit möglich. Bislang sei es jedoch ruhig geblieben.

(rr)