GAZA. Die Hamas hat am Montag eine amerikanisch-israelische Geisel freigelassen. Dabei handelt es sich um Edan Alexander. Palästinenser hatten ihn am Morgen des 7. Oktober 2023 als damals 19jährigen Soldaten von einer Militärbasis an der Grenze zum Gazastreifen in Südisrael entführt. Alexander ist der erste männliche Soldat, den die Hamas seit dem Massaker freiläßt.
In einer Stellungnahme führte die Terrorgruppe die Freilassung laut der Times of Israel auf Gespräche mit den USA zurück. Dabei habe man „große Flexibilität“ gezeigt, beteuerte die Terrorgruppe demnach. Die israelische Armee bestätigte, daß nach Angaben des Roten Kreuzes eine Geisel übergeben worden sei.
Die Übergabe geschah offenbar ohne Gegenleistung der israelischen Seite. Gespräche über eine neue Waffenruhe und einen weiteren Geisel-Deal haben bislang keinen Durchbruch erzielt. Mitte März nahm Israel die Kriegsführung in der Küstenenklave wieder auf. Ein Deal aus dem Januar brach damit vorzeitig zusammen.
Geisel-Freilassung kommt kurz vor Trumps Nahost-Reise
Die Freilassung kommt kurz vor der am Dienstag beginnenden Nahost-Reise von Donald Trump. Der US-Präsident wird Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen, nicht aber nach Israel kommen. Viele Israelis sehen in Trump eine Hoffnung für weitere Geisel-Freilassungen. „Wir wünschen Ihnen Erfolg für Ihre Reise nach Nahost“, hieß es aus dem Forum der Geiselfamilien. „Unsere Hoffnung ruht auf Ihnen.“
Israel droht derweil damit, seine Militärkampagne im Gazastreifen weiter zu intensivieren. Im israelischen TV-Kanal 12 stellte ein namentlich nicht genannter Regierungsvertreter eine Verbindung zwischen Trumps Reise und den weiteren Entwicklungen her: „Wenn es zum Ende der Reise keine Einigung gibt, wird es mehrere Wochen bis zum nächsten ‚Exit point‘ dauern.“
Mit Alexanders Rückkehr sinkt die Zahl der Geiseln, die in den Händen palästinensischer Terroristen in Gaza verbleiben, auf 58. Viele von ihnen sind nicht mehr am Leben. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu betonte am Montag, Verhandlungen würden nur „unter Feuer“ geführt. (ser)