WOLFSBURG/STUTTGART. Der Volkswagen-Konzern hat einen schwachen Start ins Geschäftsjahr 2025 hingelegt. Der Gewinn brach im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um knapp 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro ein.
Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch Sonderkosten in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro, unter anderem für CO₂-Rückstellungen, den Umbau der Softwaretochter Cariad und weitere Rücklagen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal. Auch die Erträge aus dem China-Geschäft gingen deutlich zurück, die verlustreichen Batterieaktivitäten weiteten sich aus.
Das operative Ergebnis fiel um rund 37 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Finanzvorstand Arno Antlitz sprach von einem „gemischten Start“ ins Jahr und verwies auf steigende Auftragseingänge in Westeuropa und eine wachsende Nachfrage nach Elektroautos. Die Prognose für das laufende Jahr wurde bestätigt, berücksichtigt jedoch weiterhin nicht die möglichen Auswirkungen der US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump, der jüngst einen EU-Importzoll von 25 Prozent verhängte.
Auch Mercedes mit herben Rückgängen
Auch Mercedes-Benz verzeichnete zum Jahresauftakt deutliche Rückgänge. Der Gewinn sank im ersten Quartal um knapp 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro. Der Umsatz schrumpfte um über sieben Prozent auf 33,2 Milliarden Euro. In der wichtigen Pkw-Sparte sank die bereinigte operative Marge auf 7,3 Prozent. Der Konzern rechnet für das laufende Jahr mit spürbaren Belastungen durch die US-Zölle, deren Auswirkungen auf Nachfrage und Ergebnis derzeit nicht abschließend beziffert werden können.
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat indes in einem Interview Alarm geschlagen: Die wahren Probleme der deutschen Autoindustrie lägen nicht jenseits des Atlantiks oder im Fernen Osten – sie seien hausgemacht.
Im Vorfeld des Ludwig-Erhard-Gipfels am Tegernsee fand Müller deutliche Worte: Deutschland sei als Industriestandort international nicht mehr wettbewerbsfähig. Energiekosten, Steuerlast, Bürokratie – all das schrecke Investoren zunehmend ab. „Immer weniger wird in Deutschland investiert“, warnte sie – die JUNGE FREIHEIT berichtete. (rr)