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Werner Patzelt, Deutschlands blaues Wunder, AfD

Homosexuelle Wähler, antirechte Omas und SPD: Kaisers royaler Wochenrückblick

Homosexuelle Wähler, antirechte Omas und SPD: Kaisers royaler Wochenrückblick

Homosexuelle Wähler, antirechte Omas und SPD: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Homosexuelle Wähler, antirechte Omas und SPD
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Wer hätte das gedacht? Homosexuelle wählen nicht überwiegend grün. Die „Omas gegen Rechts“ wollen nicht mit der CDU spielen, Teile der SPD nicht mehr mit Bundeskanzler Scholz. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Es war mal wieder eine Woche voller Überraschungen. Die größte von ihnen wird für viele wohl eine Umfrage gewesen sein, wonach ausgerechnet die angeblich so homophobe AfD aktuell die beliebteste Partei bei den Homosexuellen ist. Laut der Erhebung des Schwulen-Dating-Portals „Romeo“, für die die Antworten von 60.560 Nutzern ausgewertet wurden, wollen 27,9 Prozent bei den Wahlen am 23. Februar ihre Stimme für die Alternative für Deutschland abgeben. Damit liegen die „Rechtspopulisten“ sogar deutlich vor den Grünen, die sich selbst gerne als Klientel-Partei für die LGBT-Community verstehen, in der Befragung aber nur noch auf 19,9 Prozent bei den „Romeo“-Usern kommen.

Auf Platz drei folgt die CDU von Friedrich Merz, die mit 17,6 Prozent vor den 12,5 Prozent der SPD liegt. Weit abgeschlagen folgen die Linke (6,5 Prozent), das BSW (4,5 Prozent) und die FDP (3,6 Prozent). „Wie kann das sein?“, fragt sich da der heterosexuelle Gutmensch, der auf den Paraden des Christopher Street Day regelmäßig seine Solidarität mit seinen „schwulen Freunden“ unter Beweis stellt, sonst aber nur wenig mit deren Lebenswirklichkeit zu tun hat.

Wer sich schon einmal ernsthaft mit Homosexuellen über ihren Alltag und das schwule Leben im besten und buntesten Deutschland aller Zeiten unterhalten hat, wird wissen, daß viele von ihnen sich inzwischen vor allem um eins sorgen: darum, ob sie und ihre Liebsten auf den Straßen und Plätzen dieser Republik noch sicher sind. Nicht wenige haben bereits am eigenen Leibe erfahren müssen, daß dem nicht mehr so ist. Die Gefahr für die Homosexuellen geht dabei allerdings eben in der Regel nicht „von rechts“ aus, sondern von den unzähligen muslimisch-arabischen Männergruppen, die, vor allem in den Abend- und Nachtstunden, inzwischen in den meisten deutschen Metropolen das Stadtbild prägen. All das hätte man auch ohne die Umfrage wissen können; wenn man sich denn wirklich für die Betroffenen und ihre Probleme interessieren würde.

„Omas gegen Rechts“ mögen die CDU nicht

Überrascht dürfte man in diesen Tagen auch bei der CDU und FDP gewesen sein. Nämlich davon, wie schnell man aus dem Kreise der „Guten“ wieder ausgestoßen werden kann, wenn das eigene Verhalten nicht einhundertprozentig auf Linie der alles überschattenden Antifa-Doktrin ist. Politiker der beiden Parteien, die unlängst in Hannover auf einer Kundgebung der „Omas gegen Rechts“ auftreten wollten, wurden von den Seniorinnen von der Veranstaltung wieder ausgeladen, nachdem ihre Parteien in Berlin in weiten Teilen zusammen mit der AfD abgestimmt hatten. Uta Saenger, eine der Mitorganisatorinnen der Demonstration, sagte dazu gegenüber dem NDR, daß die Parteien eingeladen worden waren, bevor sie im Bundestag mit der AfD zusammen abgestimmt hätten.

Dies sei für die „Omas gegen Rechts“ ein Tabubruch gewesen. Die Veranstalter hätten dann erst noch abgewartet, ob sich die Parteien in Hannover von der gemeinsamen Abstimmung im Bundestag distanzierten würden. „Das hätte Hannover gut getan, wenn hier auf die Demokratie verwiesen worden wäre. Aber da ist leider gar nichts passiert“, so Saenger. Sie betonte, daß sich die Initiative die Entscheidung nicht leicht gemacht habe, und daß das Votum nicht persönlich gegen die beiden Redner gemeint gewesen sei. Klingt, als dürften diese, so sie denn brav sind, bei anderer Gelegenheit durchaus nochmal zum Spielen vorbeikommen.

SPD erwägte Pistorius als Kanzlerkandidaten

Die dritte Überraschung der Woche: Es gibt wohl doch noch Reste von Realitätssinn in der SPD. Die Tatsache aber, daß mit Olaf Scholz kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, ist offenkundig so klar erkennbar, daß sie selbst durch die illusionsbeschlagene Brille der Sozialdemokratie nicht mehr zu übersehen ist. Laut verschiedenen Medienberichten aus dieser Woche soll der eigene Parteivorstand intern starke Bedenken gegenüber einer erneuten Kanzlerkandidatur des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg geäußert haben. SPD-Chef Lars Klingbeil habe, so vermelden es unter anderem der Tagesspiegel und T-Online, Scholz sogar mehrfach nahegelegt, bei den anstehenden Neuwahlen auf einen Wiederantritt zu verzichten.

Anstelle von Scholz wollten Klingbeil, wie auch seine Co-Vorsitzende Saskia Esken und Generalsekretär Matthias Miersch angeblich den in den Umfragen deutlich beliebteren Boris Pistorius ins Rennen schicken. Eine Entscheidung, die strategisch absolut Sinn ergeben hätte. Für Cum-Ex-Ole kein Grund, auf seinen persönlichen Anspruch zu verzichten. Ob Scholz wirklich der einzige Mensch in Deutschland ist, der ernsthaft daran glaubt, daß der künftige Bundeskanzler seinen Namen tragen wird, wird wohl für immer das Geheimnis des schläfrigen Sozi bleiben.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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