GAZA. Die Hamas hat im Zuge der Waffenruhe mit Israel drei Geiseln freigelassen. Im Rahmen der Vereinbarung wurden drei verschleppte Frauen ihren Müttern übergeben: Emily Damari, Doron Steinbrecher und Romi Gonen. Ihre Rückkehr nach 471 Tagen in Gefangenschaft wurde in Israel emotional gefeiert.
Die Freilassung erfolgte unter fragwürdigen Bedingungen. Die Hamas übergab die Frauen in Gaza-Stadt an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), begleitet von vermummten Männern mit Hamas-Stirnbändern. Nach Berichten der „Times of Israel“ erhielten die Frauen während ihrer Entlassung sogenannte „Geschenktüten“ und „Zertifikate“, die ihre Zeit in der Gefangenschaft dokumentieren sollten – eine klare Demütigung, inszeniert für die Kameras.
Empfang durch Mütter
Nach ihrer Freilassung transportierte das Rote Kreuz die Frauen zunächst innerhalb des Gazastreifens. An der Grenze wurden sie an das israelische Militär übergeben, das sie nach Südisrael brachte. Dort trafen sie in einer Armeeeinrichtung auf ihre Mütter. Besonders emotional war der Moment, als Mandy Damari ihre Tochter Emily nach über einem Jahr wieder in die Arme schließen konnte. Ein Foto, das die Mutter später auf X teilte, zeigt Emily mit einem Verband an der Hand – sie hatte in der Gefangenschaft zwei Finger verloren.
Emily is home ♥️ pic.twitter.com/JCMmKEAhKr
— Mandy Damari 🎗 (@DamariMandy) January 19, 2025
Medizinische Versorgung
Nach dem Wiedersehen wurden die Frauen per Hubschrauber in eine Klinik in der Nähe von Tel Aviv gebracht. Laut Krankenhausdirektorin Yael Frankel-Nir war der physische Zustand der Frauen stabil, so daß die medizinische Behandlung zugunsten der Wiedervereinigung mit den Familien vorerst zurückgestellt wurde. Ein Video auf dem offiziellen X-Account des Staates Israel dokumentiert die bewegenden Szenen im Krankenhaus, in denen sich die Frauen öffentlich bei ihren Angehörigen bedankten.
After 471 horrific days in captivity, Emily, Doron and Romi are finally reunited with their families.
This is a moment we will never ever forget. pic.twitter.com/iATpoqgSTW
— Israel ישראל (@Israel) January 19, 2025
Stimmen der Familien
Die Familien der Freigelassenen äußerten sich dankbar für die Unterstützung. Mandy Damari betonte die Bedeutung des internationalen Einsatzes: „In Israel, Großbritannien, den USA und überall auf der Welt hat man für Emilys Freilassung gekämpft.“ Sie rief dazu auf, den Fokus nicht zu verlieren: „Das Warten für viele Familien geht weiter. Jede Geisel muß nach Hause kommen.“
Die Familie von Doron Steinbrecher dankte in ihrer Stellungnahme auch dem designierten US-Präsidenten Donald Trump für dessen Einsatz. „Unsere heldenhafte Dodo beginnt heute ihre Rehabilitationsreise. Wir stehen weiterhin allen betroffenen Familien bei und setzen alles daran, daß alle Geiseln freikommen.“ (rr)