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Energiewende: „Teuer, aber wirkungslos“ – Klimaökonom rechnet mit Energiepolitik ab

Energiewende: „Teuer, aber wirkungslos“ – Klimaökonom rechnet mit Energiepolitik ab

Energiewende: „Teuer, aber wirkungslos“ – Klimaökonom rechnet mit Energiepolitik ab

Zwei graue Kühltürme eines Kernkraftwerks in Grafenrheinfeld knicken ein und stoßen weißen Rauch aus – sie werden gesprengt. Zugunsten von Klimaschutz und Energiewende
Zwei graue Kühltürme eines Kernkraftwerks in Grafenrheinfeld knicken ein und stoßen weißen Rauch aus – sie werden gesprengt. Zugunsten von Klimaschutz und Energiewende
Sprengung der Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, August 2024 Foto: picture alliance / HMB Media | Heiko Becker
Energiewende
 

„Teuer, aber wirkungslos“ – Klimaökonom rechnet mit Energiepolitik ab

Ein Klima-Ökonom wirft der deutschen Regierung vor, ihre Klimapolitik sei teuer und ineffektiv. Trotz immenser Kosten habe die Energiewende weder die CO2-Emissionen gesenkt noch das Stromsystem verbessert. Obwohl es viele Forscher besser wüßten, hielten sie lieber den Mund.
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MAGDEBURG. Der Klimaökonom und Lehrstuhlinhaber an der Universität Magdeburg, Joachim Weimann, hat die Klimapolitik der deutschen Regierung harsch kritisiert. Sie habe die Kosten dieser Politik ignoriert und dabei auch nicht beachtet, ob sie den CO2-Ausstoß überhaupt wirkungsvoll senke, sagte Weimann gegenüber der Welt. Die Energiewende sei daher „teuer, aber wirkungslos“.

Das habe mehrere Gründe. So habe die deutsche Regierung nicht bedacht, daß der Ausstoß von CO2-Emissionen in der EU nach einem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt sei. „Dort wird die CO2-Emission mengenmäßig strikt begrenzt“, betont Weimann. Daher werde „jede Tonne CO2, die in Deutschland vermieden“ werde, „anderswo in Europa emittiert“. Nach dem Gesetz zähle nur Europas Gesamtbilanz.

Zudem sei der gleichzeitige Ausstieg Deutschlands aus der Kernkraft und fossilen Energien weltweit einmalig. Während andere Staaten erfolgreiche Lösungen für die Endlagerung von Kernkraft-Müll gefunden hätten, habe in Deutschland eine verlogene Debatte stattgefunden. „Die Endlager-Frage war ein politischer Trick der grünen Bewegung in Deutschland, um die Kernkraft zu verhindern“, betont der Ökonom.

Regierung gibt 600 Milliarden Euro für Klimaschutz aus

Statt CO2 dort zu sparen, wo es preisgünstig sei, versuche die Regierung vorzuschreiben „wie Häuser zu isolieren sind und wie wir heizen sollen“. Dadurch halse sich Deutschland unkalkulierbare Kosten auf, die dazu führten: „Das deutsche Energiesystem war mal das beste der Welt: verläßlich, geringe Schwankungen, guter Strompreis. Die Energiewende hat all diese Eigenschaften verschlechtert – ohne daß es eine positive Seite gäbe. Es wurden 600 Milliarden Euro ausgegeben, um genauso viel Strom zu haben wie vorher mit Kernkraft, nur mit weniger verläßlichem, schwankendem und teurerem Strom.“

Viele Wissenschaftler und Unternehmer seien einem derart hohen medialen und kollegialen Druck ausgesetzt, daß sie in der Öffentlichkeit teilweise Thesen äußern würden, denen sie privat nicht zustimmten. „Einen Kollegen, der in vielen Gremien saß, habe ich mal gefragt: Warum machst du das, warum redest du den Politikern nach dem Mund? Du weißt doch, daß es Unsinn ist. Seine Antwort: Wenn ich etwas anderes sagen würde, wäre ich raus“, berichtet Weimann. (lb)

Sprengung der Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, August 2024 Foto: picture alliance / HMB Media | Heiko Becker
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