WORMS. Verdacht auf „Ehrenmord“ in Rheinland-Pfalz: Das Amtsgericht Mainz hat Untersuchungshaft wegen Verdachts des Totschlags gegen einen 39jährigen Mann und dessen 34jährige Frau angeordnet.
Die Afghanen sollen ihre 15jährige Tochter umgebracht haben, weil ihnen deren Lebenswandel nicht gefallen hat. Die Mutter hatte sich am Montagmittag bei der Polizei in Pirmasens gemeldet. Sie sagte aus, daß ihre Tochter bereits am Sonnabendabend in Worms umgebracht wurde. Als mutmaßlichen Täter nannte sie ihren Mann.
Gegen diesen hatte die Polizei bereits vorher unter anderem bereits wegen Körperverletzung und Vergehen nach dem Gewaltschutzgesetz ermittelt. Darunter fällt auch häusliche Gewalt. Das berichtete die Rheinpfalz.
War es ein „Ehrenmord“?
Polizisten fanden daraufhin am Montagabend die Leiche an der Nato-Rampe in Worms-Rheindürkheim am Rheinufer bei Worms. „Es besteht der Verdacht, daß die Beschuldigten den Entschluß zur Tötung ihrer Tochter gefaßt haben, weil sie mit deren Lebenswandel nicht einverstanden waren“, teilte das Polizeipräsidium Mainz am Dienstag mit. Solche Taten in muslimischen Familien sind als „Ehrenmorde“ bekannt geworden.
Bei ihrer Vernehmung verwickelte sich die Mutter in Widersprüche, so daß sich der Verdacht auf ein gemeinschaftliches Verbrechen ergab. Die verdächtigen Afghanen wurden nach dem Haftbefehl in unterschiedlichen Gefängnissen untergebracht.
Die Polizei hatte am Dienstag Spuren am Fundort der Leiche, in den Wohnungen der Beteiligten sowie am Auto des Vaters gesichert. Die Polizei teilte mit, der Wagen sei in Pirmasens sichergestellt worden. Damit hatte der Mann seine Tochter mutmaßlich von der rund 120 Kilometer entfernten Wohnung der Familie in Pirmasens nach Worms gebracht. (fh)