WIEN. Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat gefordert, straffällige Asylbewerber in den Kosovo abzuschieben. Dabei verwies Karner auf Dänemark, wo es ein solches Abkommen mit dem Kosovo bereits gebe. „Die ÖVP will so ein Abkommen nach dem Modell Dänemarks für Österreich vorantreiben“, sagte er der Welt.
Zudem forderte er, kriminelle Afghanen – wenn möglich – in ihr Heimatland abzuschieben. Mit Blick auf Syrer forderte er dasselbe. „Im Fall von Syrien würde ich noch weitergehen: So gilt die Region Latakia als ziemlich sicher. Warum sollten wir künftig Syrer dorthin nicht zurückschicken?“ Es dürfe „keine falschen Tabus geben“, betonte der 56jährige.
„Österreich ist kein gutes Pflaster für uns“
Seiner eigenen Regierung stellte Karner eine positive Bilanz bei der Migrationspolitik aus. Im ersten Quartal des Vorjahres seien an der österreichisch-ungarischen Grenze noch 4.450 illegale Einwanderer festgesetzt worden, im selben Zeitraum 2024 seien es lediglich 190 gewesen. „Damals kamen vor allem allein umherziehende Männer. Das hat aufgehört.“
Die Gründe dafür seien im Wesentlichen zweierlei. Zum einen seien die österreichischen Außengrenzen deutlich stärker kontrolliert worden, zum anderen seien die Asylverfahren erheblich beschleunigt worden. Das alles setze „das Signal an die Schlepper-Mafia: Österreich ist kein gutes Pflaster für uns“. (st)