BURLADINGEN/BACKNANG/BERLIN. Die Vorgabe der Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang, auf kommunaler Ebene nicht mit der AfD zu kooperieren, stößt vor allem in ihrem baden-württembergischen Landesverband auf Widerstand.
Nachdem schon die Backnanger Grünen-Fraktion aus Langs Wahlkreis bekannt gab, einem AfD-Antrag zugestimmt zu haben, sich mit den örtlichen AfD-Politikern zu duzen und nach den Sitzungen zusammen ein Bier trinken zu gehen, kommt nun scharfer Protest aus der Stadt Burladingen (Zollernalbkreis). Man werde sich über Langs Ansage aus Berlin hinwegsetzen.
Grünen-Basis will „gesunden Pragmatismus“
„Einen vernünftigen AfD-Antrag pauschal abzulehnen, ist blanker Schwachsinn“, sagte der Burladinger Grünen-Fraktionschef Peter Thriemer der Stuttgarter Zeitung. Der Parteilinie könne man folgen, müsse man aber nicht. „Da ist gesunder Pragmatismus gefragt“, so Thriemer.
Seine Parteikollegen und er könnten vor Ort selbst einschätzen, wann man der AfD zustimme – und wann nicht, betonte er. „Wir werden aus Parteienproporz nicht pauschal Nein sagen, das erwarten wir auch von der AfD“.
Lang beharrte nun erneut darauf, es dürfe „keine Zusammenarbeit“ mit der AfD geben – „auch bei noch so vernünftigen Anträgen, die die AfD in Gemeinderäte“ einbringe: „Wenn es um sinnvolle Anliegen geht, kann man selbst einen Antrag stellen“, forderte die 29jährige in der ntv-Sendung „Frühstart“. (fh)