BERLIN. Nach dem jüngsten Überfall auf einen Berliner Lehrer hat sich Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) erneut für Wachschutz an Schulen ausgesprochen.
Die Erfahrungen in seinem Bezirk seien durchweg positiv, sagte Buschkowsky in einem Gespräch mit dem RBB. Seit der Einführung, die Buschkowsky gegen Widerstand aus der eigenen Partei durchsetzte, habe es keine Vorfälle mehr gegeben.
An der Gottfried-Kinkel-Oberschule in Berlin-Spandau war am Dienstag der stellvertretende Direktor Horst F. von zwei Männern zusammengeschlagen worden. Anlaß für den Überfall war offensichtlich ein Schulverweis, den eine Lehrerin einem dreizehnjährigen Schüler erteilt hatte. Dieser hatte sie auf türkisch als „Nutte“ beschimpft, berichtet der Tagesspiegel. Der türkischstämmige Siebentkläßler habe daraufhin seinen 19 Jahre alten Bruder und einen Cousin verständigt.
Schule für „Präventionsarbeit“ bekannt
Gemeinsam sei die Gruppe durch einen Hintereingang auf das Schulgelände eingedrungen, berichtet die Welt nach Zeugenaussagen. Die beiden Brüder und der bisher noch unbekannte Dritte trafen dabei auf das 58jährige Opfer und schlugen mehrfach zu. Der Lehrer erlitt einen Rippenbruch und mehrere schwere Prellungen. Hinzueilende Schüler gelang es, die Angreifer zu vertreiben.
Ein Sprecher der Senatsverwaltung betonte, daß es sich bei diesem Angriff um einen Einzelfall handele: „Vergleichbares hat es in der Vergangenheit nicht gegeben, die Schule ist für ihre Präventionsarbeit bekannt und hat sehr engagierte Schüler.“
Ähnliches bestätigte auch Bildungsstadtrat Gerhard Hanke (CDU) dem Tagesspiegel. Hier sei es weitestgehend „ruhig“, man müsse aber sicherstellen, daß keine Schule aus Angst um ihren guten Ruf Verbrechen unter „einem Mantel des Schweigens“ verberge.