BERLIN. Ein Vierteljahr nach den schweren Angriffen auf Feuerwehrleute und Sanitäter zum Jahreswechsel hat die Berliner Staatsanwaltschaft bisher nur vier Anklagen erhoben. Gegen zwei weitere Beschuldigte wurden Strafbefehle beantragt. Diese Fälle kommen nur vor Gericht, wenn die Verdächtigen Widerspruch einlegen.
Insgesamt 17 Verfahren haben die Ermittler bereits eingestellt, weil die Täter aus der Silvesternacht nicht ermittelt werden konnten oder noch nicht strafmündig, also jünger als 14 Jahre alt, waren. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, werfe die Anklagebehörde den wenigen verbliebenen Beschuldigten im Alter von 16 bis 48 Jahren gefährliche Körperverletzung, tätlichen Angriff, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz vor.
Silvester-Krawalle: 128 Anzeigen
Der Berliner Polizei lagen dazu ursprünglich 128 Strafanzeigen vor. Derzeit liefen bei der Staatsanwaltschaft noch Ermittlungen zu 73 Fällen. 47 mutmaßliche Angreifer seien identifiziert. Es handele sich dabei mit einer Ausnahme um Männer. 20 Verdächtige seien minderjährig, sagte eine Sprecherin dem RBB. 16 seien 18 bis 25 Jahre alt.
In der Silvesternacht hatten, wie auf Videos zu sehen war, vor allem Migranten überall in Deutschland heftige Angriffe auf Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute verübt. Besonders betroffen war Berlin. Der rot-grün-rote Senat weigert sich bis heute, die Vornamen der Verdächtigen zu nennen. In der Hauptstadt hatten Polizeibeamte 145 Menschen wegen verschiedener Delikte – nicht nur wegen Angriffen auf Rettungskräfte – festgenommen (fh)