BERLIN. Der Philosoph und Publizist Günter Zehm ist tot. Er verstarb am 1. November im Alter von 86 Jahren an den Folgen eines Herzanfalls. Zehm war seit 1995 Kolumnist der JUNGEN FREIHEIT.
1963 begann er als Feuilleton-Redakteur bei der Tageszeitung Welt, dessen Feuilletonleiter und stellvertretender Chefredakteur er später wurde. Seine Kolumne „Pankraz“ erschien erstmals 1975 in dem Springer-Blatt.
Dort wurde er allerdings aufgrund seiner konservativen Geisteshaltung 1989 zum Ausscheiden genötigt. Seine Beiträge erschienen fortan im Rheinischen Merkur, der jedoch 1994 einen Text Zehms aus politischen Gründen ablehnte. Ab Januar 1995 erschien die „Pankraz“-Kolumne dann jede Woche in der JF.
Kämpfer für Meinungsfreiheit
In der DDR setzte sich der gebürtige Crimmitschauer (Kreis Zwickau) nach dem Volksaufstand in Ungarn 1956 für die Meinungsfreiheit ein und wurde 1957 als Schüler Ernst Blochs verhaftet und wegen „Boykotthetze“ zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung gelang ihm kurz vor dem Mauerbau die Flucht in die Bundesrepublik. Dort studierte er in Frankfurt am Main bei Theodor W. Adorno sowie Carlo Schmid. Nach der Wiedervereinigung lehrte er in den neunziger Jahren als Honorarprofessor Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. (tha/ls)
>Die JUNGE FREIHEIT würdigt den großen konservativen Publizisten und Philosophen Günter Zehm in der kommenden Ausgabe (46/19) umfassend.
Harald Melzer
Pressesprecher
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