BERLIN. Die Berliner Polizeiakademie bekommt einen Sozialarbeiter. Dieser soll sich nach den Problemen der vergangenen Jahre um die Polizeischüler kümmern. „Viele Auszubildende haben ganz spezifische, auch altersspezifische Probleme“, begründete die neue Leiterin der Schule, Tanja Knapp, die Notwendigkeit. Konkret gehe es um Prüfungsängste und Beziehungsprobleme.
In der Vergangenheit war die Polizeischule in die Kritik geraten. Unter anderem erhob ein ehemaliger Ausbilder den Vorwurf, die Polizeischüler – die Hälfte davon Türken und Araber – seien „frech wie Sau“ und könnten sich nicht artikulieren. Er habe „wirklich Angst vor denen“. Deutschen Polizeischülern seien „Schläge angedroht“ worden.
Viele Polizeischüler mit Einwanderungshintergrund
Im November hatte die Akademie angekündigt, Polizeischüler sollen statt Englisch künftig verstärkt Deutsch lernen, da die sprachlichen Grundvoraussetzungen vieler Polizeischüler nicht gut seien. Bei zahlreichen Auszubildenden gebe es „grundsätzliche Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich (…) bei Rechtschreibung, Zeichensetzung und beim schriftlichen Verfassen von Texten. Und es ist nicht ganz einfach, das zu kompensieren in der Ausbildungszeit“.
An der Polizeiakademie werden rund 2.500 Nachwuchspolizisten von etwa 230 Lehrern ausgebildet. Viele von ihnen haben einen Einwanderungshintergrund. Neben Problemen wie Lehrermangel und Unterrichtsausfall habe zuletzt auch die fehlende Disziplin zugenommen. (tb)