FRANKFURT/MAIN. In Frankfurt am Main kommt es am Sonntag zu einer der größten Evakuierungen der Nachkriegszeit. Mehr als 60.000 Personen müssen ihre Häuser und Wohnungen verlassen, weil eine am Mittwoch bei Bauarbeiten entdeckte Weltkriegsbombe entschärft werden muß. Der britische Blindgänger wiegt 1,8 Tonnen. In einem Umkreis von 1,5 Kilometer muß deshalb alles geräumt werden. Ab 6.00 Uhr in der Früh beginnt die Evakuierung.
Eine Bombe mit vergleichbarer Größe war in vergangenen Dezember in Augsburg entschärft worden. Laut Sprengmeister Dieter Schwetzler, der die Bombe entschärfen wird, sollte der sogenannte „Block Buster“ seinerzeit eigentlich in der Luft explodieren. „Sie ist dünnwändig, mit hohem Sprengstoff-Anteil: 1,4 Tonnen. Sie wurde konstruiert, um Häuser abzudecken und Mauern abzureißen. Solche Bomben machten den Weg frei für Brandbomben, die anschließend ein Flammeninferno entfachten“, erläuterte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Weder er, noch seine Kollegen hätten jemals eine solch große Bombe entschärft. Das Unschädlichmachen sei besonders schwierig, da die Bombe über drei Zünder verfüge. Diese sollen mit einer ferngezündeten Raketenklemme herausgedreht werden. Falls dies nicht funktioniere, werde man die Zünder laut Schwetzler herausschneiden. (krk)