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Selbstbestimmung: Schottische Regierung will zweites Unabhängigkeitsreferendum

Selbstbestimmung: Schottische Regierung will zweites Unabhängigkeitsreferendum

Selbstbestimmung: Schottische Regierung will zweites Unabhängigkeitsreferendum

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Die schottische neben der EU-Flagge: Schotten waren gegen den Brexit Foto: picture alliance / empics
Selbstbestimmung
 

Schottische Regierung will zweites Unabhängigkeitsreferendum

Die Schotten sollen nach dem Willen von Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon (SNP) bald erneut über ihre Unabhängigkeit abstimmen. In der kommenden Woche wolle sie sich vom schottischen Parlament ein Mandat für Verhandlungen mit der britischen Regierung geben lassen, sagte Sturgeon.
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EDINBURGH. Die Schotten sollen nach dem Willen von Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon (SNP) bald erneut über ihre Unabhängigkeit abstimmen. In der kommenden Woche wolle sie sich vom schottischen Parlament ein Mandat für Verhandlungen mit der britischen Regierung geben lassen, sagte Sturgeon am Montag in Edinburgh.

Die Notwendigkeit einer zweiten Abstimmung begründete sie mit dem Brexit und dem mangelnden Willen Londons, sich auf die Schotten zuzubewegen: „Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat sich nicht ein Stück weit bewegt in der Suche nach Kompromissen und einem Abkommen.“ Sturgeon hatte den Verbleib im europäischen Binnenmarkt wiederholt zu ihrer roten Linie erklärt. „Wenn Schottland in einer so wichtigen Frage wie der EU und dem Binnenmarkt ignoriert werden kann, wird unsere Stimme zu keinem Zeitpunkt und bei keinem Thema gehört werden.“

2014 sprach sich eine Mehrheit für den Verbleib aus

Im Juni vergangenen Jahres hatten sich 62 Prozent der Schotten für den Verbleib in der EU ausgesprochen. Die SNP hatte für diesen Fall versprochen, sich für ein weiteres Referendum einzusetzen. Als Zeitpunkt für die zweite Volksabstimmung favorisiert Sturgeon einen Termin zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019. Das Büro der britischen Premierministerin Theresa May teilte mit, der Herbst 2018 sei „der schlechteste aller Zeitpunkte“, schloß aber nicht aus, den Weg für eine weitere Abstimmung freizumachen.

Bei einem ersten Referendum 2014 hatten sich 55,3 Prozent der Schotten für den Verbleib im Vereinigten Königreich ausgesprochen. 44,7 Prozent votierten für die Unabhängigkeit. Wie damals muß auch diesmal zunächst das Parlament in London der Abhaltung eines Referendums zustimmen. Seit 1603 haben Schottland und England denselben Monarchen als Staatsoberhaupt. 1707 folgte die offizielle Vereinigung zu Großbritannien. (tb)

Die schottische neben der EU-Flagge: Schotten waren gegen den Brexit Foto: picture alliance / empics
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