SCHWERIN. Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald darf ihren Namen vorerst nicht ändern. Das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern lehnte einen entsprechenden Beschluß des Hochschulsenats am Dienstag aus formellen Gründen ab.
Hochschulen im Land dürften ihren Namen nur selbst festlegen, solange der jeweilige Sitz der Hochschule Namensbestandteil sei, begründete Wissenschaftsministerin Birgit Hesse (SPD) den Entschluß. „Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald kann also eigenständig festlegen, ob sie den Namenszusatz ‘Ernst Moritz Arndt’ streichen will oder nicht.“
Inhaltlich wolle sie die geplante Namensänderung nicht bewerten, sagte Hesse. Aber das Verfahren zur Namensänderung müsse rechtskonform ablaufen. Dies sei nach Auffassung des Ministeriums nicht der Fall gewesen.
„Stolperstein in der deutschen Geschichte“
Der Senat der Universität Greifswald hatte Mitte Januar für eine Umbenennung der Hochschule gestimmt. Eine Zweidrittelmehrheit der zwölf Professoren, Mitarbeiter und Studenten sprach sich für einen Verzicht des Namenszusatzes aus, weil Ernst Moritz Arndt ihrer Ansicht nach einen „Stolperstein in der deutschen Geschichte“ darstelle.
Die AfD nannte die Entscheidung des Bildungsministeriums eine „gute Nachricht für alle Greifswalder“. Die voreilige Entscheidung einiger Senatoren über die Köpfe der Bürger hinweg räche sich nun bitter, sagte AfD-Fraktionschef Leif-Erik Holm.
Klar sei aber auch, daß „die politisch überkorrekten Bilderstürmer“ nicht aufgeben würden. „Die Greifswalder und alle Bürger unseres Landes müssen wachsam bleiben, um weitere Versuche abzuwehren, unsere wichtigen historischen Wurzeln zu kappen“, warnte Holm. (krk).