Sie begreifen es einfach nicht. Erst hat sich ein Möchtegern-Stratege namens Gerald Hensel mit einer grandios gescheiterten Denunziationskampagne blamiert, als er unter dem Segel der Werbeagentur Scholz & Friends, die mittlerweile nicht mehr sein Arbeitgeber ist, Firmen dazu nötigen wollte, mißliebigen Netzpublikationen die Internet-Werbeeinnahmen zu entziehen. Dann der Neu-Sozi und Ex-„Pirat“ Christopher Lauer, der in der „Nafri“-Debatte kleinlaut den Schwanz einziehen mußte, nachdem er versucht hatte, einen über die „Rassismus“-Ausfälle gegen die Kölner Polizei verärgerten Bürger öffentlich hinzuhängen und um seinen Job zu bringen.
Dann war da noch die kläglich in die Hose gegangene Boykott-Aktion gegen Henryk M. Broders Blog „Achse des Guten“ und der nur halb geglückte Frontalangriff auf Roland Tichy, der sich zwar genötigt sah, die Herausgeberschaft von „Xing News“ niederzulegen, dafür aber noch mehr Zuspruch auf seinem Blog „Tichys Einblick“ erhält. Hinter der Aktion, verrät Bloggerin Ines Laufer, steckte auch wieder ein in Wahlkampf-Panik geratener Sozi.
Und jetzt also Saskia Esken, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg, die scheinbar in Berlin auch nichts Besseres zu tun hat, als im Netz rumzuwühlen, wo man noch Andersdenkende denunzieren und schädigen könnte.
Automatisch generierte Werbung von „airberlin“ wird beim millionenfach geklickten US-Nachrichtenportal „Breitbart News“ geschaltet? Das geht gar nicht, befand Möchtegern-Zensorin Saskia und ermunterte das Unternehmen mit der PC-Peitsche, seine Werbeeinblendungen auf dieser „Neonazi-Website“ gefälligst abzustellen.
@airberlin, Eure Werbung erscheint bei einer Neonazi-Website. Das kann nicht gewollt sein, oder? @slpng_giants_eu pic.twitter.com/Jii35zr4PX
— Saskia Esken (@EskenSaskia) January 9, 2017
Worauf sich ihre tiefschürfende Analyse gründet, bleibt offen. „Breitbart“ ist zweifellos rechtskonservativ verortet und macht aus seiner Sympathie für Bald-Präsident Donald Trump keinen Hehl – aber „neonazi“? Schwamm drüber, rechts ist böse, Trump ist auch böse, „nazi“ ist ultimativ böse, paßt also schon irgendwie.
Und weil ein Narr selten allein daherkommt, schaltete sich gleich noch ein Berufsdenunziant namens Rainer Faus ein, der sich allenthalben als „Wahlkampf“-, „Kampagnen“- und „Strategie-Berater“ anbietet, und quengelte, er habe „Breitbart“ schon vor einem Monat bei Air Berlin angeschwärzt, und noch immer sei nichts geschehen.
@airberlin @EskenSaskia das habt ihr mir auch schon vor mehr als einem Monat gesagt. Was meinst denn die „zuständige Abteilung“ dazu?
— Rainer Faus (@rainerfaus) 10. Januar 2017
Hui, da sprangen die Helden von airberlin aber ins Achtung und meldeten sofort Vollzug. Und die JUNGE FREIHEIT, verlautet es übereifrig von der kriselnden Fluglinie, die auf konservative Kunden offenbar keinen so großen Wert legt, habe man übrigens auch schon geblockt. Man ist also eigentlich einer von den ganz Guten.
@rainerfaus @EskenSaskia
wir haben die URL „jungefreiheit.de“ blackgelistet und lassen google checken, ob die Einstellung richtig 1/3— airberlin (@airberlin) 10. Januar 2017
Ob da auch die wackere Saskia nachgeholfen hat? Vielleicht gar von ihrem Bundestagsbüro aus? Fragen kann man, Antworten gibt’s keine.
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Esken, nutzen Sie für die Kampagne einen privaten Internetzugang oder den per Mandat zur Verfügung gestellten? https://t.co/yKFqTcSnL0
— Felix Krautkrämer (@krk979) January 10, 2017
Dafür hagelt es jetzt Negativkommentare bei airberlin und Saskia Esken, die sich fragen lassen muß, warum sie denn eine von Juden gegründete und geführte konservative Nachrichtenseite für „neonazi“ hält. Aber wer so viel mit Anschwärzen beschäftigt ist wie Saskia Esken und jetzt auch noch die eigenen Leser bündelweise blocken muß, weil sie sie nicht für eine Demokratieheldin halten, sondern für eine schnöde Denunziantin, der hat natürlich keine Zeit für Logik und Recherche. Der trinkt lieber noch einen Schnaps auf den Blockwart-Kollegen Christopher Lauer.
Für den Lauer doch immer #schnapsforlauer pic.twitter.com/qjy7K0cscs
— Saskia Esken (@EskenSaskia) January 3, 2017
Liebe Sozis, hier ein wohlmeinender und noch dazu kostenloser Rat, für den ihr auch kein überzogenes Honorar an irgendeinen Strategen oder Kampagnenberater abdrücken müßt: Wir schreiben das Jahr 2017. Das Land ist, außerhalb eurer Filterblase, am Auseinanderfliegen. Die Leute haben gerade andere Probleme, die mit eurer Politik und dem Chaos zu tun haben, das die von euch gestützte Kanzlerin mit eurer Hilfe angerichtet hat. Sie wollen auch nicht mehr hören, daß alles wunderbar ist und die Masseneinwanderung sie gar nichts kostet, weil das Geld ja eh vom Himmel regnet.
@kdshpger @BMBF_Bund @hubertus_heil Die Aufwendungen für Flüchtlinge bleiben im Land und bringen Wachstum in Wirtschaft und Steuereinnahmen
— Saskia Esken (@EskenSaskia) 10. Oktober 2016
Die Bürger haben die Nase voll von betreutem Denken, Westentaschen-Denunzianten und überforderten Politikern, die Gesinnungspolizei spielen, statt zuzugeben, daß sie den Karren gründlich an die Wand gefahren haben. Und Wahlen gewinnt man auch nicht durch pausenloses Eindreschen auf Andersdenkende und Vernichtungsfeldzüge gegen kritische Medien. Die gehen nämlich regelmäßig nach hinten los.
Oder steckt da doch System dahinter? Wollen Saskia Esken, Christopher Lauer und wie die kleinen Petzen alle heißen, in Wahrheit nur Ralf Stegner und den anderen Dickschiffen an der Parteispitze helfen, die Umfragewerte der SPD noch weiter unter die Zwanzig-Prozent-Marke zu drücken, um nur ja nicht noch mal in die Regierung zu müssen?
Das Bedauern darüber dürfte sich, so wie die SPD sich derzeit präsentiert, jedenfalls in Grenzen halten.