BERLIN. Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, hat seine Partei aufgefordert, nach der Bundestagswahl im September eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP anzustreben. Dies sei durchaus eine mögliche Option, nicht zuletzt nach der jüngsten Äußerung von CDU-Generalsekretär Tauber, sagte Kahrs im rbb-Inforadio.
„Man kann doch nicht im Ernst, bei klarem Verstand, Herrn Lindner mit Herrn Gauland vergleichen. Wenn das der Ton in diesem Wahlkampf ist, dann gute Nacht, dann wird es schwierig für die Union.“ Kahrs sprach sich zudem für Parteichef Sigmar Gabriel als Kanzlerkandidat aus. Man brauche einen, „der zupackt und gestaltet“. Gabriel selbst hatte vergangene Woche gegenüber dem Spiegel bekräftigt, daß auch ihm ein Ampel-Bündnis am liebsten wäre.
Eine Ampel hätte momentan keine Mehrheit
Laut der aktuellen am Mittwoch erschienenen Forsa-Umfrage zum Wahltrend für RTL und Stern kommen CDU/CSU unverändert auf 37 Prozent. Die SPD verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt und steht bei 20 Prozent. Drittstärkste Kraft bliebe nach wie vor die AfD mit zwölf Prozent. Die Grünen verharren bei zehn Prozent, die Linke bei neun und die FDP bei sechs Prozent.
Damit hätten sowohl eine Große Koalition, ein Union-AfD-Bündnis als auch eine schwarz-grün-gelbe Jamaika-Koalition eine regierungsfähige Mehrheit von mindestens 47 Prozent. Für Rot-Rot-Grün (39 Prozent) und für eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP (36 Prozent) würde es nicht reichen. Schwarz-Grün wäre mit einer Patt-Situation im Parlament konfrontiert. (gb)