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Studie: Jeder dritte Bürger fühlt sich diskriminiert

Studie: Jeder dritte Bürger fühlt sich diskriminiert

Studie: Jeder dritte Bürger fühlt sich diskriminiert

Diskriminierungsstudie
Diskriminierungsstudie
Studie des Bundes zur Diskriminierung Foto: picture alliance/dpa
Studie
 

Jeder dritte Bürger fühlt sich diskriminiert

Ein Drittel der in Deutschland lebenden Bürger fühlt sich laut einer aktuellen Studie diskriminiert. Vor allem das Alter sei ein Grund für Diskriminierung, aber auch Geschlecht und Herkunft. Die meisten Diskriminierungen fänden am Arbeitsplatz statt.
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BERLIN. Jeder dritte Bundesbürger fühlt sich laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes diskriminiert. Dies sei ein viel zu hoher Anteil, mahnte die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders.

„Niemand darf benachteiligt werden, weil er eine Behinderung hat, zu alt oder zu jung ist oder eine nichtdeutsche Herkunft hat“, sagte Lüders. Der Umfrage zufolge hätten etwa 15 Prozent der Befragten angegeben, aufgrund ihres Alters diskriminiert worden zu sein. In einer älter werdenden Gesellschaft bestehe hier Handlungsbedarf, forderte Lüders. Besonders Frauen würden wegen ihres Alters und wegen ihres Geschlechts diskriminiert.

Opfer akzeptieren Diskriminierung nicht

Rund die Hälfte der Diskriminierungserfahrungen würde am Arbeitsplatz gemacht. Aber auch in der Öffentlichkeit komme es immer wieder zu Ausgrenzungen: Wegen ihrer sexuellen Orientierung oder aus rassistischen Motiven würden Menschen häufig diskriminiert, stellten die Autoren der Studie fest.

Viele Personen versuchten jedoch, auf Diskriminierung aufmerksam zu machen: Sechs von zehn Personen reagierten auf Diskriminierung, indem sie sich beraten ließen oder Klage einreichten. „Die Menschen sind nicht gewillt, Diskriminierung einfach zu erdulden. Die Menschen sind sensibilisiert, wenn es um Diskriminierung geht und finden sich mehrheitlich nicht damit ab“, freute sich die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle.

Homosexuellen-Verband fordert Verschärfung

Mit Blick auf die neue Studie forderte der Lesben- und Schwulenverband (LSVD), daß „die im Koalitionsvertrag versprochene Erweiterung des Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus um die Themen Homo- und Transphobie nun umfassend in Angriff genommen wird“. Allerdings gaben nur 2,4 Prozent aller Befragten in der Studie an, wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert worden zu sein.

Dennoch nahm der LSVD die Studie zum Anlaß, um ein exaktes Maßnahmenprogramm mit konkreten Zielvereinbarungen, mit verbindlichem Zeitplan und Selbstverpflichtungen der staatlichen Stellen zu fordern.

Besonders bei katholischen Arbeitgebern finde aufgrund „ungerechtfertigter Ausnahmen vom Diskriminierungsschutz“ schwerwiegende Diskriminierung homosexueller Beschäftigter statt, monierte der LSVD. Daher müßten Lücken im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz geschlossen und ein „echtes Verbandsklagerecht“ eingeführt werden. Außerdem sollten künftig Auftragsvergaben aus Mitteln der öffentlichen Hand und die Förderung von Institutionen daran geknüpft werden, daß Antidiskriminierungsgrundsätze beachtet werden, forderte der LSVD. (mv)

 

 

Studie des Bundes zur Diskriminierung Foto: picture alliance/dpa
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