Anzeige
Anzeige

Besuch im Lesesaal des Bundestags: Linkspartei geißelt mangelnde Transparenz bei TTIP

Besuch im Lesesaal des Bundestags: Linkspartei geißelt mangelnde Transparenz bei TTIP

Besuch im Lesesaal des Bundestags: Linkspartei geißelt mangelnde Transparenz bei TTIP

Klaus Ernst
Klaus Ernst
Klaus Ernst: Besuch im Lesesaal Foto: dpa
Besuch im Lesesaal des Bundestags
 

Linkspartei geißelt mangelnde Transparenz bei TTIP

Die Linkspartei hat die fehlende Transparenz bei der Einsicht von TTIP-Dokumenten scharf kritisiert. Selbst Bundestagsabgeordnete würden gegängelt und behindert. Dies zeige, „wie abgehoben und undurchsichtig die Europäische Union in das Leben von 500 Millionen Bürgern eingreift“.
Anzeige

BERLIN. Die Linkspartei hat die Informationspolitik zum geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP scharf kritisiert. Nach einem Besuch im Lesesaal des Bundestags, indem die Parlamentarier die Dokumente einsehen können, sagte der Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst: „Handys und Taschen mußten abgegeben werden. Es dürfen keine Mitschriften gemacht werden. Die vorgelegten handelsrechtlichen Texte sind in Englisch, für drei Abgeordnete stand nur eine Dolmetscherin des Wirtschaftsministeriums zur Verfügung.“

Die „angebliche Transparenzoffensive gegenüber den nationalen Abgeordneten ist eine Farce“, monierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Derzeit sei es nur möglich, sich einen groben Überblick zu verschaffen. „Entscheidende Dokumente wie die Anhänge, in denen die wichtigen Details geregelt sind, fehlen vollkommen.“ Trotz gegenteiliger Versprechen würden die Bürger weiter von den Verhandlungen ausgeschlossen, kritisierte Ernst. Dies zeige, „wie abgehoben und undurchsichtig die Europäische Union in das Leben von 500 Millionen Bürgern eingreift“.

Sein Parteikollege Thomas Lutze, der den Lesesaal ebenfalls besucht hatte, forderte: „Der Bundestag muß seine Weigerung aufgeben, die Texte zu übersetzen oder wenigstens in ausreichender Anzahl Dolmetscher den Abgeordneten zur Verfügung zu stellen.“ Derartig komplexe Dokumente müßten von einem Parlamentarier und seinen Mitarbeitern genauestens analysiert werden. „Dies ist ihm bei Androhung von Strafen untersagt“, kritisierte Lutze. (ho)

Klaus Ernst: Besuch im Lesesaal Foto: dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles