KARLSRUHE. Ein AfD-Plakatierer ist in Karlsruhe am Sonnabend von einem Unbekannten mit einer Pistole beschossen worden. Das Opfer konnte unverletzt entkommen, die Polizei fahndet nun nach dem Täter.
Der 36 Jahre alte Plakatierer war am Sonnabend gegen 21 Uhr dabei, Wahlplakate der AfD aufzustellen, als er von einem mit einem Schal vermummten Mann beleidigt und aufgefordert wurde, zu verschwinden. Als er sich in sein Auto setzte, um wegzufahren, zog der unbekannte Täter nach Polizeiangaben eine Pistole und schoß mit dieser durch das geschlossene Beifahrerfenster, das dadurch zersplitterte. Der AfD-Plakatierer konnte unverletzt entkommen und verständigte die Polizei.
Die Karlsruher Polizei beschreibt den Verdächtigen wie folgt: „Männlich, geschätztes Alter von ca. 20 – 25 Jahren, ca. 180-185 cm groß, trug Kopfbedeckung und schwarzes Halstuch mit einem weißen Muster vor Mund- und Nasenpartie, trug eine grüne Jacke (vermutlich Parka) mit Camouflage-Muster, führte dunkle kleinere Pistole mit sich, fuhr ein dunkles Mountainbike mit leicht schräger Querstange und Gepäckträger.“
AfD reagiert entsetzt
Die AfD zeigte sich entsetzt von dem Vorfall. Sowohl der Inhaber der Werbeagentur, für die der Plakatierer arbeite, als auch das Opfer selbst seien beide „politisch neutral“, betonte die Partei. AfD-Landtagskandidat und Stadtrat Paul Schmidt forderte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT alle Parteien auf, „sich klar von diesem Anschlag zu distanzieren und die Art und Weise zu überdenken, mit der sie in der Öffentlichkeit mit der AfD umgehen“.
Der Anschlag bedeute eine neue dramatische Steigerung der politischen Gewalt gegen die AfD. „Gerade von SPD und Grünen wurden wiederholt Gastwirte unter Druck gesetzt, um Veranstaltungen der AfD zu verhindern.“
Brauchen politische Auseinandersetzung: mit #Flüchtlingspolitik wie der #AfD, nirgends Gewalt. Vergiftete Stimmung. https://t.co/thlu2j7fDo
— Bernd Riexinger (@b_riexinger) 24. Januar 2016
Auch werde teilweise offen zur Unterstützung der linksextremen Antifa aufgerufen, beklagte Schmidt. „So wird ein Klima geschaffen, in dem sich Extremisten offensichtlich nicht nur zu systematischem Vandalismus ermuntert sehen, sondern sogar zu tätlichen Angriffen auf Menschen, die nichts anderes tun, als ihrer Arbeit nachzugehen.“ (krk)